Erscheinungsdatum: 18.09.2015

Designstudium an der HAWK in Hildesheim – jetzt fangen Frederik Fahlke und Carsten Hinz bei Googles \"Nest Labs\" an  

Designstudium an der HAWK in Hildesheim – jetzt fangen Frederik Fahlke und Carsten Hinz bei Googles "Nest Labs" an 

Ein ganz besonderes Praktikum sollte es zum Abschluss des Studiums werden. Eines, „das auch wirklich etwas bringt“. Und es sollte im Silicon Valley bei San Francisco sein, der weltbekannten Brutstätte für IT- und High-Tech-Innovationen. Frederik Fahlke und Carsten Hinz von der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim haben nicht nur ihre ehrgeizigen Praktikumspläne realisiert, sondern waren so gut, dass sie jetzt feste Stellen an ihrem Traum-Ort antreten.

2013 studierten die beiden noch ihren Master Gestaltung an der HAWK in Hildesheim. Kurz vor ihrem Abschluss wollten sie aber noch mal berufliche Erfahrung sammeln – möglichst in den USA, möglichst im Silicon Valley. Die Idee, sich als Team zu bewerben, wurde aus einer Laune heraus geboren. „Wir hatten in der Vergangenheit schon des Öfteren zusammen gearbeitet“, sagt Fahlke, und deshalb wollten sie auch als Praktikanten zusammen in ein Unternehmen gehen. Die Bewerbung sollte aus der Masse herausstechen: So gestalteten sie eine innovative Website, auf der sie sich vorstellten. Das Anschreiben mit den Link auf ihre Arbeitsprobe schickten sie an diverse Firmen in San Francisco.

Bei der Firma „Nest“ hatten sie Erfolg: Das Unternehmen, das von IPod-Co-Erfinder Tony Fadell gegründet wurde, hatte Interesse und bot ihnen jeweils ein sechsmonatiges Praktikum an. Nest Labs liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Google-Komplex im Stadtteil Mountain View – und wurde letztes Jahr auch von dem Suchmaschinenriesen aufgekauft – als neueste und zweitteuerste Akquisition in der neuen „Google-Alphabet“ Holding. Das neue Google-Unternehmen entwickelt sogenannte smarte Gebäudetechnik, wie Thermostate und Feuermelder, die miteinander vernetzt werden, selbstlernend sind und über Apps bedient oder gewartet werden können.

Von März bis Oktober 2014 arbeiteten die beiden Hildesheimer dort in unterschiedlichen Teams: Fahlke entwickelte in der Marketingabteilung Websites für die Produkte. Hinz arbeitete im „User Experience Team“ in der Produktentwicklung bei der App-Gestaltung mit.

Das Praktikum habe beiden großen Spaß gemacht, sagen sie im Skype-Interview . Was nicht zuletzt auch an der herausragenden Stellung des Silicon Valleys als Start-Up- und Innovationsschmiede gelegen habe und des „way of life“ in Kalifornien. Während ihres Praktikums hätten sie sich bei ihrer Firma und im Umfeld gut integriert gefühlt und auch als „ein Teil von etwas Größerem“. Etwas, was sie hier in Deutschland nicht unbedingt spüren.

„Wir hatten eben großes Glück, dass wir auch in sehr guten Teams gearbeitet haben“, sagt Fahlke, so hätten sie gute Arbeit abliefern und nach und nach auch eigenständig Projekte mit großer Verantwortung bearbeiten können. Das Ergebnis: Nest bot ihnen Arbeitsverträge an und ihr Entschluss stand fest, der erste Job führt ins Silicon Valley.

Nicht zuletzt habe es auch an der Art dieses „Praktikums“ gelegen, das ihrer Einschätzung nach grundsätzlich eine ganz andere Rolle spiele als eines in Deutschland: „Man ist dort als Praktikant kein Praktikant“, sagt Fahlke. Hier lande man oft eher als billiger Arbeitsersatz in Agenturen, in den USA rekrutierten die Firmen über das Praktikum oft ihren zukünftigen Nachwuchs.

Aus ihrem HAWK-Studium - im Bereich Interaction-Design und Digitale Medien bei Prof. Stefan Wölwer - habe ihnen in den USA vor allem das „freie Denken“ sehr geholfen: Dinge neu zu betrachten, aber auch immer wieder selbstkritisch zu überprüfen.

Anfang Oktober beginnen sie ihr neues Leben in Kalifornien, das Visum läuft für drei Jahre: Mitnehmen werden sie vermutlich relativ wenig. „Aber ich werde sicherlich Deutschland vermissen – doch es ist Zeit, mal etwas Neues zu erleben. Um wirklich dort anzukommen und zu verstehen, wie das Leben in den USA funktioniert, braucht man länger als ein halbes Jahr“. Dem pflichtet ihm Carsten Hinz bei: „Es ist schön, dass wir an unsere Erfahrungen anknüpfen können - um nun zu sehen, wie es sich anfühlt, dort länger zu bleiben.“

Interaction-Design
Prof. Stefan Wölwer

Designstudium an der HAWK in Hildesheim – jetzt fangen Frederik Fahlke und Carsten Hinz bei Go Designstudium an der HAWK in Hildesheim – jetzt fangen Frederik Fahlke und Carsten Hinz bei Go