Erscheinungsdatum: 20.07.2015

Zusammenarbeit zweier Projektseminare der Sozialen Arbeit begeistert Studierende  

Projektseminare im Bachelor-Studiengang "Soziale Arbeit" haben eine Laufzeit von zwei Semestern über jeweils vier Semesterwochenstunden. Sie ermöglichen den Studierenden intensive Studienerfahrungen der Theorie und der Praxis Sozialer Arbeit mit einem sehr hohen Anteil an Eigenaktivität durch Selbstgestaltung und Verantwortungsübernahme für sich, die Gruppe und das gemeinsame Thema. Nach einem Jahr Arbeit an einem selbstgewählten Thema im Kontext des Projektes sind die Studierenden in der Regel begeisterte Experten und Expertinnen dieses Schwerpunkts. Was liegt dann näher, als dieses Potenzial auch zu nutzen, um über den Tellerrand des eigenen Projektseminars zu gucken. Zum einen kann gezeigt werden, was gelernt wurde und zum anderen wird erfahren, mit welchen Themen sich in anderen Projektseminaren auseinander gesetzt wurde.

Zwei Projektseminare als Beteiligte
Diesen Schritt sind zwei Projektseminare jetzt erfolgreich gegangen. Das Projektseminar: „Tiergestützte Pädagogik in der Sozialen Arbeit“ und das Projektseminar „Austausch Helsinki/Hildesheim“ haben sich am 08.07.2015 im Senatssaal der HAWK in Hildesheim zu einer Postersession getroffen. Die Methode der Postersession beinhaltet, dass die Studierenden zumeist in Zweiergruppen zu einem Themengebiet im Projektseminarkontext vertieft gearbeitet und über diese Auseinandersetzung dann anschließend ein wissenschaftliches Poster erstellt haben. Für das Projektseminar der tiergestützten Pädagogik haben sich Studierende unter der Leitung von Dipl. Päd./Dipl. Soz.päd. Marion Schindler zum Beispiel mit der Rolle des Tierschutzes in der Sozialen Arbeit oder mit szenisch unterstützten Reitstunden für autistische Kinder oder mit dem Einsatz von Hunden in der pädagogischen Arbeit mit Kindern oder zur Aktivierung von Menschen mit Behinderung beschäftigt. Über die Konzeption, Durchführung und Dokumentation dieser selbst entwickelten Projekte entstand für die Studierenden eine hohe Identifikation mit den eigenen Projektinhalten, die sie auf einem wissenschaftlichen Poster zusammenfassend dargestellt haben. Im Projekt „Austausch Helsinki/Hildesheim“ haben sich die Studierenden, begleitet von Prof. Dr. Sylvia Oehlmann, dagegen einzelnen Themenfeldern zugewandt, die sie in der Projektarbeit und während des Aufenthalts in Helsinki besonders interessierten. So sind überwiegend ländervergleichende Präsentationen entstanden, die zum Beispiel die Drogenhilfe in Finnland und in Deutschland fokussierten. Nach der Recherche und der didaktischen Aufbereitung des Themas für die Gruppe wurde von den Studierenden dann ein wissenschaftliches Poster erstellt. Das bedeutete natürlich, dass die Vielfalt der recherchierten Informationen zu einer übersichtlichen Darstellungsform zusammengefasst werden musste. Insgesamt sind in beiden Projektseminaren jeweils acht sehr unterschiedliche wissenschaftliche Poster entstanden, die ähnlich wie in einem Kaleidoskop die verschiedensten Blickschneisen ihrer Akteure abbildeten.

Der Ablauf der Postersession
Die Postersession gab den Studierenden dann am 08.07.2015 die Gelegenheit in einem Wechsel der Projektseminare sich jeweils als Expertinnen und Experten für die andere Gruppe zur Verfügung zu stellen. So konnten die Studierenden des Projektes „Austausch Helsinki/Hildesheim“ zunächst als Gäste von Poster zu Poster gehen, um bei den Verantwortlichen konkret zu erfragen, welches Wissen, welche Erfahrungen und welche Kompetenzen in einem Projekt der tiergestützten Pädagogik für die agierenden Studierenden zu heben waren. Nach gemeinsamer Reflexion und einer Pause mit Getränken, Obst und Süßigkeiten waren es dann die Studierenden des Projekts der tiergestützten Pädagogik, die das Austauschprojekt näher kennen lernten. Sie erfragten komprimiert die wichtigsten Ergebnisse des Vergleichs von Sozialer Arbeit in Finnland und in Deutschland bei den Expertinnen der einzelnen Poster.

Einschätzung der Methode durch die Studierenden
Beeindruckt waren abschließend alle Studierenden, wie viel Wissen sie sich gegenseitig vermitteln konnten. So äußerte eine Studierende: „Ich wusste gar nicht, wie viel ich eigentlich weiß“, oder es erstaunte: „Im Seminar hätte ich bei dieser Menge an Informationen aufgehört mitzudenken, aber da ich selber fragen konnte, hat es mich einfach noch mehr interessiert“. Die Studierenden waren sich sicher: „“Wenn ich noch weiter gefragt hätte, hätten ich auf jeden Fall noch viele weitere Antworten bekommen, weil die einfach richtig gut Bescheid wissen“. Zusammenfassend stellten die Gruppen aus beiden Projekten gemeinsam fest, dass die Methode sehr viel Spaß gemacht hat und dass sie als eine wichtige Erfahrung mitnehmen, wie viel Wertschätzung sie für die eigene Arbeit bekommen haben, aber auch wie viel Wertschätzung sie den anderen Studierenden für die geleistete Arbeit geben konnten. Damit verbunden war dann der Auftrag der Studierenden an die Dozentinnen, diesen Erfolg hochschulöffentlich zu machen und unbedingt fortzuführen. Insofern ist dieser Beitrag ein Schritt, weitere Postersessions zu initiieren. Wer Interesse an der Methode oder Fragen dazu hat, kann sich gerne an Prof. Dr. Sylvia Oehlmann und Dipl. Päd./Dipl. Soz.päd. Marion Schindler wenden. Die beiden freuen sich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung mit dem nächsten Austauschprojekt. Bedanken möchten sich alle Beteiligten an dieser Stelle bei Dr. Andreas Hohmann, der theoretisch die Erstellung der wissenschaftlichen Poster unterstützt hat.

Die Poster beider Projektseminare werden für Interessierte demnächst in den Gebäuden im Hohnsen 1 und im Brühl 20 ausgestellt.

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