Erscheinungsdatum: 06.04.2016

Gemeinschaftsentwurf der HAWK und der BCIT wird in Vancouver gebaut

Im Jahr 2016 veranstaltet die HAWK zusammen mit dem British Columbia Institute of Technology (BCIT) in Vancouver (Kanada) einen Wettbewerb pro Hochschule, bei dem sich deutsch-kanadische Studierendengruppen jeweils bei einem Architekturwettbewerb beweisen müssen. Bei dem ersten Contest in Vancouver sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen innovativen, nachhaltigen und interaktiven Pavillon für das japanisch-kanadische Kulturfestival Powell Street Festival entwerfen.Der Gewinnerentwurf wird im Juli 2016 für die 40. Auflage des Festivals gebaut werden und in den nächsten Jahren ebenfalls zum Einsatz kommen. Bereits im letzten Jahr gab es eine überaus erfolgreiche Zusammenarbeit der Architekturstudiengänge an der HAWK und dem BCIT - die gebauten Ergebnisse des interkontinentalen Projektes "Connection Lounge" werden von den Studierenden auf dem Campus in Vancouver und Hildesheim genutzt. Für die Zusammenarbeit der HAWK mit dem BCIT zeichnen sich die HAWK-Dozenten Professor Dr. Georg Klaus und Diplom-Ingenieur Thomas Kauertz sowie ihre Architekturkollegen Michel Labrie und Matthew Woodruff vom BCIT verantwortlich.

Aktion fürs Festival in Kanada

Das Powel Street Festival ist ein japanisch-kanadisches Kulturfestival, das mit zu den ältesten Straßenfestivals seiner Art in Kanada gehört. Es findet jährlich im Oppenheimer Park in East Vancouver statt. Der Stadtteil hat eine lange Tradition in der Einwanderungsgeschichte der Stadt; er gehörte mit zu den größten japanisch geprägten Teilen Kanadas. Auch wenn heute hier von der Geschichte dieser Bevölkerungsgruppe nur noch sehr wenig präsent ist, erinnert dieses Festival an diesen bedeutsamen Teil der kanadischen Geschichte. Das Festival findet am letzten Wochenende im Juli 2016 statt.

Beim Wettbewerb in Vancouver luden das renommierte und weltweit agierende Architekturbüro Bing Thom Architects und die Organisatoren des Festivals die Studierenden ein, eines der Highlights des diesjährigen Festivals zu entwerfen. Den Organisatoren gelang es 20.000 kanadische Dollar von Unterstützern zu sammeln, um zu gewährleisten, dass der Entwurf auch tatsächlich finanziert werden kann. Das Büro Bing Thom Architects übernahm die Aufgabe, den Gewinnerentwurf mit den Studierenden zusammen zur Umsetzung zu bringen.

Internationale Zusammenarbeit

Wie schon beim letztjährigen Projekt spielten die technischen Möglichkeiten von Video-Konferenzen bei der Bearbeitung eine entscheidende Rolle. Neun Stunden Zeitunterschied zwischen Deutschland und Kanada und die große Distanz ließen sich damit bei den Grundlagenermittlungen schon Wochen vor dem Besuch der Hildesheimer Studierenden in Vancouver überbrücken. Es fanden Videositzungen zu den verschiedensten Themen und in unterschiedlichen Zusammensetzungen statt. Die sieben gemischten Gruppen starteten ihre Entwurfsarbeiten.

Anfang März reisten dann neun Studierende des Studiengangs Architektur der Fakultät Bauen und Erhalten sowie zwei Studierende der Studienrichtung Innenarchitektur der Fakultät Gestaltung unter der Leitung von Professor Dr. Georg Klaus und Diplom-Ingenieur Thomas Kauertz nach Vancouver, um mit den kanadischen Kollegen an fünf intensiven Projekttagen sehr unterschiedliche Projektbeiträge zu erarbeiten. Die Jury bewertete alle eingereichten sieben Arbeiten, um die "beste Lösung" für die zukünftigen Powell Street Festivals zu finden.

Arbeit der Jury

Eine Jury bestehend aus einem Architekten von Bing Thom Architects, einem Tragwerksplaner, einem Landschaftsplaner und den Organisatoren des Powell Street Festival bewertete insgesamt sieben Beiträge; den Sieg trug Team 2 mit dem Projekt "The Koinobori" davon. Der Entwurf der HAWK-Studierenden Kai Kattge und Sebastian Saure und der BCIT-Studierenden Melody Giang, Emily Huser und Steven Schmidt orientiert sich an der japanischen Karpfenfahne. Während des zweitägigen Straßenfestes dürfen die Besucherinnen und Besucher die einem Fisch nachempfundene Skelettkonstruktion des Pavillons mit eigenen Zeichnungen oder auch Textbeiträgen befüllen. In den nächsten vier Monaten können die Studierenden mit dem Büro Bing Thom Architects und dem Tragwerksplaner ihren Entwurf weiterbearbeiten und somit den Entwicklungsprozess bis zum eigentlichen Bau mitgestalten.

Fazit und Wettbewerb in Hildesheim

Alle Dozenten zeigten sich mit dem Verlauf des diesjährigen BCIT-HAWK-Projektes äußerst zufrieden. Aus dem Studiengang Architektur der Fakultät Bauen und Erhalten nahmen Bianca Meyer, Janina von Korf, Sebastian Saure, Jennifer Sauer, Christopher Conrad, Francinni Fauth, Kai Kattge, Mathias Köhn und Nanina Schumacher teil. Im Kompetenzfeld Interior Design der Fakultät Gestaltung beteiligten sich Silvia Basche und Laura Reckewerth.

Im Mai werden elf kanadische Studierende vom BCIT mit ihren Dozenten Michel Labrie und Ron Kato nach Hildesheim reisen, um dort ebenfalls bei einem Architekturwettbewerb teilzunehmen. In Hildesheim bearbeiten dieselben Gruppen eine vom Umfang ähnliche Aufgabe. Dabei müssen sich die Gruppenteilnehmerinnen- und teilnehmer wieder in neue Randbedingungen und Baurichtlinien einarbeiten und haben dabei aber auch die Chance, aus ihrer ersten Zusammenarbeit in Vancouver zu lernen. So können sie gemachte "Fehler" wie eine ungünstige Zeiteinteilung vermeiden.

Kontakt

Arch. Dipl.-Ing. Thomas Kauertz

Prof. Dr. Georg Klaus

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