Holzmindener Studierende engagieren sich für minderjährige Ausländer

Erscheinungsdatum: 14.06.2017

Seit mehr als einem Jahr setzen sich Niklas, Marte, Margarethe, Noura, Deniz und Mara für die Integration von unbegleiteten minderjährigen Ausländern in Holzminden und Umgebung ein. Ziel ist es, die sprachliche und kulturelle Anbindung der Jugendlichen zu fördern. Entstanden ist das Projekt im Rahmen einer Kooperation ihres Studiengangs Soziale Arbeit an der HAWK mit dem Jugendamt des Landkreises Holzminden.

Zurzeit besteht die Gruppe aus sechs Studierenden und fünf geflüchteten Jugendlichen. Die Jugendlichen sind zwischen 14 und 18 Jahre alt und kommen aus Syrien und Afghanistan. Jetzt leben sie bei Verwandten oder in Pflegefamilien. Zu den wöchentlichen Treffen bringen sie mittlerweile auch gerne Freunde mit.

 


Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen

"In erster Linie geht es darum, dass die Jugendlichen Gelegenheit bekommen, soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen", erklären die Studierenden. Ein Weg führt dabei über die Sportvereine der Region: Die Studierenden helfen beim ersten Schritt; anschließend spielen die Jugendlichen dort zum Beispiel Fußball oder Badminton. Ebenso nutzt die Gruppe Angebote des Jugendzentrums.

Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus das Erleben der Kultur. "Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt war für uns alle spannend", erinnert sich Mara. "Die meisten sind noch nie Schlittschuh gelaufen – übrigens auch manche Studierende nicht. Aber wir haben uns gegenseitig geholfen und hatten sehr viel Spaß!" Als nächstes möchte die Gruppe gerne einen internationalen Kochabend in der BBS Holzminden veranstalten. Dann soll jeder ein Gericht aus seinem Herkunftsland zubereiten.

Das Projekt am Leben halten

Die Studierenden wollen das Projekt unbedingt auch langfristig am Leben erhalten. "Die Jugendlichen nehmen die Aktivitäten sehr gut an, und auch für uns ist diese Erfahrung eine große Bereicherung." Leider fehlten ihnen an manchen Stellen aber die finanziellen Mittel: "Kostenpflichtige Aktivitäten sind in der Regel nicht drin, genauso wie gemeinsame Ausflüge." Wer ihre Initiative der Studierenden unterstützen will, solle sich am besten direkt an das Jugendamt des Landkreises Holzminden werden, raten die Studierenden.