Erscheinungsdatum: 10.03.2011

<p>Neues EU-Projekt der HAWK mit Finnland, den Niederlanden und Ungarn </p>

Zum Glück gibt es heute noch einige Personen, die über inzwischen historisch gewordene handwerkliche Kenntnisse verfügen. Oft sind es dabei gerade die kleinen, aber wichtigen Details - ein bestimmter Trick oder eine bestimmte Bewegung mit einem Werkzeug – die für den Herstellungserfolg eines bestimmten Produkts entscheidend, aber oftmals nicht dokumentiert sind. Diese Herstellungsprozesse stellen ein immaterielles Kulturerbe dar und sollen im Zuge des neuen EU-Projekts dokumentiert werden.

Im Rahmen der gerade im Erasmus-Programm bewilligten Kurse, kurz: HiTAC - Documentation of Historical Techniques in Arts and Crafts, wird möglichst viel von dem momentan noch vorhandenen Wissen zu einigen historischen Techniken in Kunst und Kunsthandwerk dokumentiert, u.a. mit der Videokamera und mittels Interviews.

Das innerhalb des Projekts hergestellte Material wird nachher als Studien-und Lehrmaterial in allen Partner-Universitäten verwendet und kann für weitere Forschung sowie zur Information der Öffentlichkeit in Freilichtmuseen genutzt werden. Es wird alle interessieren, die sich mit Gegenständen des täglichen Lebens, Volkskunst und proto-industrieller Heimarbeit beschäftigen.

Der erste zweiwöchige Kurs wird von der Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK organisiert und findet vom 30. Mai bis zum 10. Juni 2011 zum Teil an der HAWK in Hildesheim, zum Teil im Museumshof Rahden statt. Sein Schwerpunktthema ist die Dokumentation der bäuerlichen Pflanzenfaser-Verarbeitung. Gemeinsam mit Lehrenden der Hochschulen von Amsterdam, Budapest und Helsinki werden die HAWK-Professoren Dr. Michael von der Goltz und Dr. Gerdi Maierbacher-Legl Einführungsvorlesungen geben, historische filmische Dokumentationen bewerten und gemeinsam mit den Studierenden an einem Dokumentationsfilm-Workshop teilnehmen. Danach werden, u. a. im Museumshof Rahden, von den Studierenden die nötigen Geräte und Werkzeuge wie auch die handwerklichen Arbeitsschritte dokumentiert und praktisch nachvollzogen.

Das Material wird nach Projektende vom Hornemann Institut der HAWK übers Internet Interessierten zur Verfügung gestellt.

Partner der HAWK:
Helsinki Metropolia University of Applied Sciences
Hungarian University of Fine Arts
University of Amsterdam

Ansprechpartnerin an der HAWK, Fakultät Erhaltung von Kulturgut: Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl, Prof. Dr. Michael von der Goltz

Neues EU-Projekt der HAWK mit Finnland, den Niederlanden und Ungarn

Blick in einen Ausstellungsraum im Museumshof Rahden ( Foto: Museumshof Rahden) Blick in einen Ausstellungsraum im Museumshof Rahden ( Foto: Museumshof Rahden)