Leiterin des Sprachenzentrums empfiehlt auch den Kurs "Interkulturelles Tandem"

Erscheinungsdatum: 30.05.2017

Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Eritrea, sind Ingenieure, Techniker oder Geographen, und teilen denselben Traum: in Deutschland eine neue Heimat finden. Mustafa aus Syrien ist einer der 20 Geflüchteten, die diesem Traum durch den Deutschkurs für Geflüchtete der HAWK, der Universität Hildesheim in den letzten sechs Monaten ein großes Stück nähergekommen sind.

Im November 2016 startete bereits der zweite Deutschkurs für Geflüchtete in Kooperation zwischen der HAWK und der Universität Hildesheim, die seit Juni 2016 besteht und vom DAAD sowie aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird. Alle Bewerber/innen müssen einen Prozess durchlaufen, der unter anderem ihre Sprach- und Studierfähigkeiten prüft.

 

Michael Laub, der Leiter des Deutschkurses, beschreibt auch die Schwierigkeiten, die mit dem Bewerbungsprozess einhergehen und die besonders mit den ausländischen Zeugnissen zu tun haben: „Oft entsprechen die zertifizierten Leistungen nicht dem tatsächlichen Sprachniveau, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Auswahlprogramm etwas zu vertiefen.“

Wird ein Bewerber aufgenommen, übernimmt das Förderprogramm INTEGRA des DAAD sowohl die Kurs- und Materialkosten, wie auch die Prüfungsgebühren des TestDaF (Test Deutsch als Fremdsprache). „Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sollen innerhalb von fünf bis sechs Monaten ein Deutschniveau von circa C1 erreichen“, erklärt Cristina  Fronterotta, Leiterin des Sprachenzentrums der HAWK, das Ziel des Kurses.

„Ich finde den Kurs toll, weil es nicht nur ein Sprachkurs ist, sondern wir auch auf das Studieren in Deutschland vorbereitet werden. In der Veranstaltung herrscht viel Interaktivität“, beschreibt Mustafa, der im April die Prüfung abgelegt hat und nun gespannt auf das Ergebnis wartet, die Atmosphäre des Kurses. Er gehört zu denjenigen, die an diesem Tag bereits ihr Teilnahmezeugnis bekommen haben und den „Neuen“, die den Kurs im April gestartet haben, ihre Erfahrungen weitergeben.

Auch die Neuankömmlinge ziehen ein positives Feedback aus den ersten Wochen. Viele von ihnen haben in ihren Heimatländern bereits studiert oder eine Ausbildung absolviert und möchten auch in Deutschland studieren. Sie begrüßen insbesondere die hervorragende Organisation und Vorbereitung des Kurses sowie des kulturellen Rahmenprogramms, das für sie von HAWK open und der Universität Hildesheim organisiert wird. Denn auch die Integration in den Alltag in Deutschland soll für die Teilnehmer nicht zu kurz kommen.

Cristina Fronterotta erklärt, dass sich die Kursteilnehmer mehr Kontakt zu Deutschen wünschen, weshalb sie einen speziellen Kurs vom Sprachenzentrum empfiehlt: „Interkulturelles Tandem Deutsch-Arabisch“, an dem deutsche Studierende, die am Sprachenzentrum schon Arabisch lernen, die Möglichkeit haben, ihre Kenntnisse zu erweitern und die arabischsprechenden Teilnehmer unterstützen, ihre Deutschkenntnissen zu vertiefen. „Diese Tandems haben viele positive Wirkungen, unter anderem, dass der Kontakt entsteht, Berührungsängste abgebaut werden und interkulturelle Themen im Alltag zur Sprache kommen“, berichtet sie.