Nun ist es fertig: Das Elektrofahrzeug des studentischen Formula-Student-Teams „Blue Flash Mobility Concepts“ der HAWK. Mit den Entwürfen des Fahrzeugs haben die Studierenden bereits in der Theorieklasse an zwei internationalen Wettbewerben teil genommen. Jetzt kann auch das Fahrzeug der Öffentlichkeit präsentiert werden: Wir laden Sie zur Präsentation des rund 80 kW starken „E_HAWK15“ am 3. November 2015 an die Göttinger HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik ein.
Bei dem internationalen Studierendenwettbewerb Formula Student geht es am Ende nicht allein darum, wer als erster und schnellster über die Ziellinie fährt, es steckt viel mehr dahinter: Die Gesamtsieger werden aus der Summe vieler Einzelbewertungen gekürt. In zwei getrennten Wettbewerben treten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und solche mit Elektroantrieb gegeneinander an.
Auf der Rennstrecke müssen sich die studentischen Konstruktionen einer Jury mit Fachleuten aus Industrie und Wirtschaft stellen: Hierbei kommen Eigenschaften wie Fahrdynamik, Handling und Kraftstoff- / Energieverbrauch zum Tragen. Des Weiteren werden die Belastungseigenschaften der Fahrzeuge wie Autocross (Parcoursfahren), Skid-Pad (Kreisfahren in einer Acht), Beschleunigungs- und Ausdauer-Rennen getestet. Bevor es ein Fahrzeug dahin schafft, muss es nach klaren, ingenieurwissenschaftlich festgelegten Regeln alle Vorgaben und Sicherheitsbedingungen erfüllen.
Aber auch die Planung und mögliche Vermarktung spielen eine Rolle, wie Kosten und Kalkulation, ein tragfähiger Businessplan und auch das Design. Die Konstruktions- sowie Reisekosten müssen die Studierenden zusätzlich durch Sponsoring einwerben. Ziel dieses Teilwettbewerbes ist es, in der Elektro-Sparte innovative Lösungsansätze im Bereich der E-Mobilität zu erarbeiten und diese von Jahr zu Jahr weiterzuentwickeln.
Studierende aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen der HAWK nahmen an dem Konstruktionswettbewerb teil. So entwickelten Designstudierende der Fakultät Gestaltung in Hildesheim das visuelle Konzept des Projekts: Professionelle Teamfotos, eine Website und das Logo wurde von ihnen erarbeitet, die Arbeitsweise wie die in einer echten Agentur.
Die Studierenden planten und konstruierten mit Projektleitung, Produktmanager/inne/n und Marketing - um die Ideen dann auch potentiellen Investor/inn/en vorzustellen und diese zu überzeugen, in das eigene Produkt zu investieren. Sie warben Sponsorengelder oder auch Materialspenden von Firmen ein, so wurde das Fahrzeug finanziert. Zeitweilig arbeiteten rund 50 Studierende bei „Blue Flash“ mit, im harten Kern sind es rund 25 Studierende aus den Fakultäten Ressourcenmanagement sowie Naturwissenschaften und Technik aus Göttingen.
Zwar existierte das rund 80 kW starkes Elektrofahrzeug bisher nur als Konstruktionsplan, dennoch konnte „Blue Flash“ sich bereits bei Wettbewerben mit anderen Teams erfolgreich messen. Bei den Wettbewerben in Silverstone im Juli errang das Team mit seiner Präsentation beim Konstruktionswettbewerb einen guten Platz im mittleren Feld. Im nächsten Wettkampf bei Parma in Italien schnitt das Team ebenfalls gut im Theoriewettbewerb ab.
Bemerkenswert dabei ist, dass ihr Fahrzeug als bisher leichtestes Newcomer-Elektrofahrzeug im weltweiten Formula Student-Wettbewerb angetreten ist. „Das hat vor uns noch keines der neuen Teams jemals geschafft“, sagt Timo Rusteberg, Marketingchef des Teams. „Die meisten steigen bei rund 250-280 kg ein, wir liegen fast 50 kg darunter.“ Möglich sei das durch eine konsequente Leichtbauweise des Fahrzeugs, die gleichzeitig auf Stabilität setze. Das geringe Gewicht ist aber auch die Grundlage für hohe Kurvengeschwindigkeiten und einen effizienten Energieverbrauch – eine wichtige Voraussetzung für größere Reichweiten von Elektrofahrzeugen.
In Niedersachsen sind noch weitere Hochschulen mit der Entwicklung von Elektrofahrzeugen bei Formula Student dabei. Die Mitbewerber der näheren Umgebung sind das „Green Voltage Racing“ der TU Clausthal, „HorsePower Hannover“ von der Leibniz Universität Hannover, das „Lions Racing Team“ der TU Braunschweig sowie das „Team Wob –Racing“ der Ostfalia University of Applied Sciences in Wolfenbüttel.
Das Projekt wird weiterlaufen, auch wenn etliche Gründungsmitglieder das Team studienbedingt verlassen werden. Für die nächste Zeit stehen weitere wichtige Termine an, wie die Teilnahme am Formula Student-Workshop der Daimler AG in Sindelfingen und ein „Meet with friends“ mit anderen Hochschulteams der Formula Student. Für 2016 ist die Teilnahme an drei Wettbewerben geplant. Bis Anfang Juli 2016 wird das Fahrzeug stetig weiter verbessert werden, so dass es sich erstmals auch in den dynamischen Disziplinen beweisen kann. „Wir hoffen daher auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit den Sponsoren“, so Rusteberg, der sich davon eine gute Ausgangsbasis für die nächsten Wettbewerbe erhofft.
Hinweise für den Ablauf des Rollouts:
Das Rollout startet um 18 Uhr in Göttingen an der Fakultät Naturwissenschaften und Technik, Von-Ossietzky-Straße 99.
Die Präsentation des Fahrzeugs beginnt um 19 Uhr mit einem Fachvortrag, anschließend praktische Demonstration des E_HAWK15 auf dem Aussengelände.
Anmeldung zum Rollout:
http://blue-flash-hawk.de/rollout
Weitere Infos:
http://blue-flash-hawk.de/
