Erscheinungsdatum: 08.06.2011

<p>Thema des Workshops war der in Stadtbesitz befindliche Konventflügel der Whitefriars</p>

Elf Studierende des Master-Studiengangs Baudenkmalpflege der HAWK nahmen vom 09. – 15. Mai 2011 an einem Workshop in Coventry (England) teil. Begleitet und betreut wurden sie von Verw.-Prof. Dr. Tillman Kohnert und Prof. Martin Thumm. Vorbereitet und vor Ort organisiert wurde der Arbeitsaufenthalt von der Kollegin Dipl.-Ing. Sabine Coady Schäbitz am Studiengang Architektur der Universität Coventry.


Thema des Workshops war der in Stadtbesitz befindliche Konventflügel der Whitefriars, der letzte verbliebene Gebäudeteil des im 14. Jahrhundert errichteten Karmeliterklosters von Coventry, ein Baudenkmal höchster Kategorie „Grade I“ innerhalb der englischen Denkmalliste. Durch verschiedene profane Nachnutzungen der Klostergebäude nach der Auflösung im 16. Jahrhundert und weiterer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mit anschließendem Wiederaufbau der Stadt, hat sich das ehemalige Klosterareal so vollständig verändert, dass es heute kaum mehr erkennbar ist. Lediglich ein Straßenname, ein Pub und das erhaltene Torgebäude zum Areal weisen neben dem erhaltenen Konventflügel und dem ergrabenen Chor der Klosterkirche noch auf diese für das mittelalterliche Coventry enorm bedeutende Einrichtung der Whitefriars hin.



Nach einem Einführungstag mit Besuch der für den Wiederaufbau Coventrys und die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts überaus wichtigen Kathedrale gab es einen von Sabine Coady-Schäbitz geführten Stadtrundgang – irritiert hörte die Gruppe, dass Coventry stolz auf das erste IKEA-Einkaufszentrum innerhalb der Altstadt war! – Der Rundgang endete bei Whitefriars und mit einer ersten Besichtigung des derzeit als Museumsdepot genutzten Klosterflügels. Am Nachmittag folgten zwei Impulsreferate vom Denkmalpfleger der Stadtverwaltung, Chris Patrick, und Vertretern der Universitäts-Bauabteilung, Gerry Ackerman und Douglas Fewkes, die den Masterplan für die bauliche Weiterentwicklung der Universität im Innenstadtbereich Coventrys vorstellten.



In den folgenden Tagen bearbeiteten die Studenten indrei Gruppen zwei Themen aus dem Bereich der Bauforschung, zu Fragen der großen offenen Dachwerkkonstruktion und zu den vorhandenen Veränderungen an den Fassaden des Konventbaus. Die dritte Gruppe beschäftigte sich mit den städtebaulichen Missständen im Umfeld des Klosters – die Stadtautobahn quert in nur 15Meter Abstand als Hochstraße den ehemaligen Kreuzgang – und mögliche künftige Nutzungen des Baudenkmals.



Den Abschluss der Woche bildete die Präsentation der Gruppenarbeiten am Freitag und die gemeinsame Rückreise am Samstag. Hier gab es noch reichlich Zeit für weitere spannende Besichtigungen entlang der Strecke. Nach der beeindruckenden mittelalterlichen Burganlage von Kenilworth führte Sabine Coady-Schäbitz durch ein von Charles Rennie Mackintosh umgebautes Haus in Northampton. Krönender Abschluss war der abendliche Besuch in der Kathedrale von Ely, bevor die Hildesheimer zur nächtlichen Überfahrt wieder den Hafen von Harwich erreichten.

Thema des Workshops war der in Stadtbesitz befindliche Konventflügel der Whitefriars

Ein Gruppenbild der Denkmalpfleger vor der Hauptfassade.(HAWK 2011) Ein Gruppenbild der Denkmalpfleger vor der Hauptfassade.(HAWK 2011)