Erscheinungsdatum: 05.11.2012

Die \"Bühnenrücksetzer\" von Christoph Gehre, HAWK-Student und Meister für Printmedien, untermalten das Bühnenbild von Hans Schavernoch

Die "Bühnenrücksetzer" von Christoph Gehre, HAWK-Student und Meister für Printmedien, untermalten das Bühnenbild von Hans Schavernoch

„Fast jede Bühnengrafik ist ein Spagat zwischen künstlerischem Verständnis, raffinierter Bildbearbeitung und digitaler textiler Großbildkommunikation,“ beschreibt Gehre sein spezielles Arbeitsgebiet. „Jede Arbeit beginnt mit einem Dialog mit dem Bühnenbildner, dem Einfühlen in dessen Vorstellungen, Ideen und Wünsche.“ Im Musical sind sieben gestaltete Fotomontagen zu sehen, mit Hilfe einer Airbrush-Technik auf unterschiedlichen textilen Materialen gedruckt. Die bis zu 14 mal 14Meter großen Bilder sind im Hintergrund der Szenerie und untermalen die Atmosphäre der Inszenierung. Sie begleiten die Kaiserin von einer unbeschwerten Kindheit bis hin zum tragischen Ende. Dabei helfen sie, die Geschichte zu erzählen, vermitteln dem Zuschauer eine Örtlichkeit und transportieren Gefühle.

„Wichtig ist es bei der Arbeit an einer Grafik, nie die unterschiedlichen Bereiche Design, Druck und Konfektion aus den Augen zu verlieren,“ erklärt Christoph Gehre. Jedes der sieben Prospekte, die in Wien zu sehen sind, erfüllt bestimmte inhaltliche und gestalterische Anforderungen, die aber nur ihren vollen Ausdruck erlangen konnten, da die Qualität der Drucke und die Weiterverarbeitung auf einem sehr hohen Niveau sind. Das Bewusstsein über die Beschaffenheit des Materials, die Herstellungstechnik und die Position des Rücksetzers im Musical sind schon in der Gestaltungsphase sehr wichtig. Nur so ist es möglich, ein stimmiges und funktionierendes Bild für die Inszenierung zu kreieren, welches später auf der Bühne im gewünschten Licht die Farben, Kontraste und Wirkungen entwickelt und somit den konkreten Vorstellungen des Bühnenbildners Hans Schavernoch entspricht.

Hervorzuheben bei diesem Projekt ist der Prolog-Prospekt, bei dem der Zerfall und das Versinken der Wiener Hofburg förmlich zu spüren ist. Hierbei kombinierte Christoph Gehre Fotos vom alten, gemalten Prospekt der Uraufführung mit unterschiedlichen Bildmaterialien, entfernte störende Bildelemente, hob ausdrucksstarke Passagen hervor und fügte Elemente hinzu.

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Fotos: © VBW - Brinkhoff und Mögenburg
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