Erscheinungsdatum: 11.11.2013

Verkehrskonzepte als Ergebnis eines internationalen Workshops zur Mobilität auf der Insel

Verkehrskonzepte als Ergebnis eines internationalen Workshops zur Mobilität auf der Insel

Studierende und Dozenten/innen der HAWK, der Fachhochschule Münster und der HAWK-Partnerhochschule Utrecht trafen sich für eine Woche auf der Insel Borkum, um intensiv für eine Verbesserung der Verkehrsflüsse zu sorgen.
Damit ist gemeint, dass durch geeignete Maßnahmen der Fahrzeugverkehr, der Fahrradverkehr und der Fußgängerverkehr besser koordiniert werden. Auf der Insel Borkum herrscht zur Hochsaison reger Betrieb. Auf ca. 5.200 Einwohner/innen kommen 250.000 Besucher/innen mit 2,3 Millionen Übernachtungen.
Da sind Konflikte vorprogrammiert sind, wenn sie auf Verkehrswege treffen, deren Verlauf teilweise Jahrzehnte lang nicht optimiert wurde.

Zunächst wurde anhand einer Rundtour per Rad die Verkehrssituationin der Stadt und Umgebung grob analysiert. Dipl.-Ing. Jörn Janssen von dem Verkehrplanungsbüro SHP aus Hannovernahm sich sogar Zeit, mit auf die Insel zu kommen und über den Stand der Analyse und Planungen zu berichten. Dabei stellte er heraus, dass vor allem der Fahrradverkehr neuer und innovativer Lösungsansätze bedarf. Aber auch die viel kritisierten Verkehrsregelungen auf der Insel kommen auf den Prüfstand.

Die Studierenden führten in der ersten Arbeitsphase in Gruppen kompakte Verkehrszählungen und Befragungen durch.Folgend wurden dieUtrechter Studierenden mit ihren Betreuern Frank Stiksma und Pieter van Valen über die ersten Ergebnisse informiert und in die weitere Arbeit eingebunden.

Angeleitet von ihnen und den HAWK-Mitarbeiter/innen Hans-Jürgen Collin, Anja Markwart, Sonja Wethkamp und Axel Stödter sowie Birgit Hartz und Martin Robert Lühder der Fachhochschule Münster, gab es zahlreiche Anregungen. Bryce Cole von der Walla Walla University in den USA ist derzeit Gastwissenschaftler an der HAWK und konnte als Betreuer Vergleiche zu amerikanischen Städten ziehen und bei den englischsprachigenDiskussionen und Präsentationen unterstützen.

Im Fokus stand dabei der Fahrradverkehr, der auf der einen Seite die Mobilität von Einwohner/innen und Gästen erst ermöglicht, auf der anderen Seite dem Wunsch der Fußgänger/innen, oft Familien mit kleinen Kindern und Senior/innen, die sich sicher überall bewegen wollen. Tausende von Fahrrädern gibt es auf der Insel, ebenso viele werden von den Gästen mitgebracht. Interessant war, dass der motorisierte Verkehr hier im Gegensatz zum Festland nur eine Nischenrolle spielt: Während die Gäste die mitgebrachten Fahrzeuge in der Regel auf Parkplätzen abstellen, ist der Lieferverkehr vergleichsweise hoch und störend, schließlich müssen die Gäste rundum versorgt werden.

Aber auch unter diesen besonderen Verhältnissen gibt es Ansätze, wesentliche Verbesserungen anzugehen. Die Gäste aus Utrecht und Münster- die HAWK war der Veranstalter und hatte zum Workshop eingeladen- kommen schließlich aus ausgesprochenen Fahrradstädten und konnten viele Ideen in der Abschlusspräsentation vorstellen.


Bei einer Rundtour auf dem Fahrrad machten sich Studierende ein erstes Bild. Bei einer Rundtour auf dem Fahrrad machten sich Studierende ein erstes Bild.