Erscheinungsdatum: 18.06.2015

Studierende der Sozialen Arbeit lernen Bildungssystem und Studienbedingungen an finnischer Partnerhochschule kennen  

Studierende der Sozialen Arbeit lernen Bildungssystem und Studienbedingungen an finnischer Partnerhochschule kennen 

Achtzehn Studierende der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit besuchten vom 18. bis zum 22. Mai 2015 die finnische Partnerhochschule der Fakultät in Helsinki.
Bereits im Januar 2015 lernten finnische Studierende der Metropolia University Of Applied Sciences Hildesheim kennen und erkundeten hier das Studium und die Praxis der Sozialen Arbeit in Hildesheim und Hannover.

Im Rahmen eines Projektseminars über zwei Semester planen und organisieren die Studierenden eigenständig ihr inhaltliches Seminarprogramm. Neben den thematischen Inhalten zur Praxis Sozialer Arbeit lernen die Studierenden auch Arbeits- und Abstimmungsprozesse in Teams kennen und erwerben darüber hinaus erweiterte Moderations- und Präsentationskompetenzen. In Hildesheim ist Prof. Dr. Sylvia Oehlmann Ansprechpartnerin, in Helsinki begleitet die Dozentin Leigh Anne Rauhala den Austausch.

Abwechslungsreiches Programm mit Einblicken in Theorie und Praxis

Im Mittelpunkt des finnischen Austauschprogramms standen das finnische Bildungssystem und die Vorstellung der Studienbedingungen an einer finnischen Fachhochschule. Außerdem besuchten die Gastgeber mit ihren deutschen Gästen ausgewählte Praxisbeispiele Sozialer Arbeit. Diese bildeten ein breites Spektrum Sozialer Arbeit ab, wie zum Beispiel die Arbeit in der international agierenden Kinderhilfsorganisation „Plan“ oder eine Beratungsstelle, die sich gegen sexualisierte Gewalt in sozialen Netzwerken wendet. Weiterhin stand der Besuch eines soziokulturellen Jugendzentrums auf dem Plan, welches im Wesentlichen dadurch besticht, dass jede Aktivität von den Jugendlichen ausgeht. Die Studierenden der HAWK erwartete in Helsinki ein gut organisiertes Programm, das neben den Praxisbesuchen auch gute Einblicke in die theoretischen Grundpfeiler eines sozialpädagogischen Studiums in Finnland ermöglichte.

Ungewöhnliche Finanzierung sozialer Projekte

Aber es ließ die deutschen Studierenden auch den studentischen Alltag in Helsinki hautnah erleben. Überraschend und diskussionswürdig war für die Studierenden insbesondere, dass sich soziale Projekte in Finnland zum größten Teil durch RAY finanzieren. RAY – das ist das staatliche Glücksspielmonopol. Überall im Land, zum Beispiel in jedem Supermarkt, stehen Glücksspielautomaten, die zum Spiel animieren und deren Gewinne anschließend soziale Projekte finanzieren. Interessant war auch der Einblick in die Lehre Sozialer Arbeit in Helsinki im Vergleich zum Studium in Deutschland. So empfanden die HAWK-Studierenden den Einsatz kreativer Methoden aus der Animationspädagogik in der Lehre sehr bereichernd. Die Einblicke in das Studium und in die Praxis der Sozialen Arbeit in Finnland haben insgesamt gezeigt, dass beide Länder sehr unterschiedliche Voraussetzungen haben und daher auch teilweise mit unterschiedlichen Strategien arbeiten, die sich nicht ohne weiteres übertragen lassen.

Intensive Form des Lernens durch Austauschprogramme

Ein Austausch zwischen Studierenden in einem anderen Land ist eine besondere Erfahrung, die nicht nur inhaltlich, sondern auch immer persönlich bereichert. Die längerfristig angelegte Form des Lehrens fördert in einem einjährigen Projektseminar die Strukturen in der Gruppe, erzeugt dadurch eine konstruktive Lernatmosphäre und verstärkt die Verantwortung für das gemeinsame Lernen. Daher ist den Studierenden zu danken, deren Spirit als Gruppe, die schönste und intensivste Form gemeinsamen Lernens in diesen beiden gemeinsamen Semestern umgesetzt hat.

Die Projektgruppe bedankt sich außerdem an dieser Stelle für die finanzielle Unterstützung des Projekts durch die Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und das Akademische Auslandsamt der HAWK.

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