Erscheinungsdatum: 04.09.2015

HAWK und Nordstadt.Mehr.Wert geben Gesundheitswegweiser in sechs Sprachen heraus

Druckfrisch liegt der Gesundheitswegweiser auf dem Tisch des Stadtteilbüros in der Nordstadt. Zum ersten Mal halten die Verantwortlichen den 88-seitigen Leitfaden über die Gesundheitsangebote in der Nordstadt in den Händen. „Ein gutes Gefühl“, betont Dr. Sandra Schiller von der HAWK, die im Rahmen des Studienganges Ergo-, Logo- und Physiotherapie das Projekt maßgeblich betreut hat – in enger Zusammenarbeit mit Frank Auracher vom Projekt Nordstadt.Mehr.Wert der Lebenshilfe Nordstadt.

„Wir haben den Wegweiser nach verschiedenen Lebensaltern gegliedert, angefangen mit der Familienplanung und Geburt, über die Kindheit bis hin zu erwachsenen und älteren Menschen“, erklärt Schiller die Systematik. „Uns war es wichtig, Gesundheit auch so darzustellen, dass auch Fragen der Gesundheitsförderung und der sozialen Gesundheit aufgenommen werden.“ Es sollte nicht ausschließlich ein Verzeichnis von medizinischen Notfalladressen seien.

„Sie machen jetzt sichtbar, was es ohnehin schon gibt“, lobte HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel die umfassende Recherche und die gelungene Zusammenarbeit zwischen der HAWK, der Stadt und der Zivilgesellschaft. Besonders im Hinblick auf die Flüchtlingsproblematik gewinne der Leitfaden zusätzlich an Aktualität und sei sehr vorausschauend entwickelt worden.

Eine besondere Herausforderung stellte die gewünschte Mehrsprachigkeit der Informationen dar. Die deutschen Hinweise übersetzten Ehrenamtliche ins Englische, Arabische, Polnische, Russische und ins Türkische – die Hauptsprachen im Gebiet der Nordstadt. „Gibt es das überhaupt in Polen und wie kann man es formulieren, damit die polnischen Menschen es auch verstehen?“, war eine der häufigsten Fragen von Ursula Stasch, die sie an eine polnische Freundin aus dem Gesundheitswesen stellte, bevor sie die passende Übersetzung fand.

Grafiker und HAWK-Absolvent Hannes Radke tüftelte besonders an einer ansprechenden grafischen Lösung für die arabische Sprache, die von rechts nach links gelesen wird. „Gerade durch die Sprachbarrieren waren die Infos im Bereich Gesundheit hier in der Bürgerschaft mangelhaft“, weiß Frank Auracher.

Zu Beginn des Projektes 2013 stand eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger zu den bekannten Angeboten und zu Wünschen im Bereich Gesundheitswesen. „Was mir dabei immer sehr wichtig ist, ist, dass bei solchen Projekten ein partnerschaftlicher Ansatz entsteht und wir die Perspektiven der Menschen kennen lernen“, so Schiller. Auch Anja Anders, Masterstudentin im Studiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der HAWK, freute sich über die Bürgernähe des Projektes: „Einmal nicht etwas Theoretisches zu entwickeln, sondern den aktiven Austausch mit den Menschen vor Ort zu nutzen und dann noch meine Expertise als Logopädin einfließen zu lassen, das war natürlich das Spannendste für mich.“ Neben ihrem Studium arbeitet die 32-Jährige als Logopädin in der Nordstadt und hat jetzt jede Menge Antworten auf alle Fragen zum Gesundheitswesen vor Ort.

Der Gesundheitswegweiser:
www.hildesheim.de/gesundheitswegweiser

Das Projekt Gemeinwesenarbeit Nordstadt.Mehr.Wert der Lebenshilfe Hildesheim wird vom Land Niedersachsen, der Stadt Hildesheim mit Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, der Johannishofstiftung und der Aktion Mensch gefördert. Mehr zum Projekt:
www.nordstadt-mehr-wert.de

Dr. Sandra Schiller
MSc Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie

HAWK und Nordstadt.Mehr.Wert geben Gesundheitswegweiser in sechs Sprachen heraus HAWK und Nordstadt.Mehr.Wert geben Gesundheitswegweiser in sechs Sprachen heraus HAWK und Nordstadt.Mehr.Wert geben Gesundheitswegweiser in sechs Sprachen heraus