Erscheinungsdatum: 01.06.2011

<p>Studierende wenden ihr Wissen an sanierungsbedürftigen Hildesheimer Bauten an</p>

Die Architektur stößt noch lange nicht an ihre technischen Grenzen. In Dubai und Malaysia recken sich Skyscraper gen Himmel und in Europa werden Brücken gebaut, die Länder über Meer und Grenzen hinweg verbinden. Die Ergebnisse der Visionen großer Architekten beim Entwerfen und genialer Ingenieure beim Konstruieren anzuschauen ist eine Sache, das Mitgestalten und Bauen und Sanieren in unserer Nachbarschaft eine andere. Und da sich im Moment selbst die große Politik mit Richtlinien und Gesetzen befasst, die nachhaltig und zukunftsweisend in das begonnene Jahrhundert wirken, haben künftige Architekten und Ingenieure heute mehr denn je die Möglichkeit, ihre Umgebung selber mit zu gestalten.

Unter der Leitung vonProf. Gerd Kaellander bekommen die Studierenden die Gelegenheit, Grundkenntnisse zu erlernen über die Technische Gebäudeausrüstung. Ein Einfamilienhaus ohne Einsatz neuester Technik bei Heizung und Sanitär? Eine Sanierung ohne Anwendung der EnEv? Eine Planung mit überwiegend fossiler Energie statt des Einsatzes erneuerbarer Energien? In der heutigen Zeit unmöglich!

Die Theorie wird während des Bachelor-Studiums gelernt: Die Studierenden erwerben Wissen über Heizen mit Sonnenenergie, solare Wärmesysteme, Geothermie und Climadesign. Im weiteren Verlauf des Studiums kommt die Praxis hinzu und vor Ort muss das erworbene Wissen umgesetzt werden.

In Hildesheim haben die Studierenden dank der guten Zusammenarbeit zwischen HAWK und der Stadt die Möglichkeit, bereits vor dem Einstieg in den Beruf praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Stadt Hildesheim hat den Studierenden dazu sanierungsbedürftige Bauvorhaben zur Verfügung gestellt:


Die Grundschule Himmelsthür, die Geschwister Scholl-Schule und die Sporthalle der Grundschule Himmelsthür werden in den laufenden und künftigen Semestern nach den heutigen Anforderungen energetisch analysiert und planerisch saniert. In dem gebäudetechnischen Block wird die Frage der wirtschaftlichen Sanierung der Gebäudehülle mit den Aspekten der aktuellen Öku-Bilanzen beantwortet. Moderne Formen, Materialien und städtebauliche Gegebenheiten spielen dabei die entscheidende Rolle. Für die wärmetechnische und elektrische Energieerzeugung werden Konzepte wie z. B. Blockheizkraftwerk, Geothermie oder Solarthermie miteinander verglichen. Die Untersuchung der technischen Ausrüstung rundet das Projekt ab: Heizkörpersanierungen, Sanitärobjekte mit Wassersparschaltung und wasserlose Urinale, Energie-sparleuchten, gehören dabei zum Standardprogramm. Bei der Neuplanung der Eingangsbereiche in beiden Schulen wird besonders Wert gelegt auf eine zeitgemäße Ausleuchtung.

Weiterhin wird für die Grundschule überprüft, ob eine Umnutzung für nicht benötigte Gebäudeteile möglich wäre. Von einem Kindergarten über eine Vorschule bis hin zu Räumlichkeiten für Nachmittagsbetreuung werden Gespräche mit der Schulleitung geführt.

Die Sporthalle wird als Passivgebäude geplant, das sich selber mit Energie versorgt.

Die Studierenden der HAWK haben während des Studiums die Möglichkeit, über das gesamte Spektrum ein Sanierungskonzept zu planen und praxisgerecht auszugestalten. In den nächsten Semestern werden dazu weitere spannende Projekte wie z. B. ein Mensa-Ausbau angeboten. Damit wird der Praxisbezug sichergestellt und die Studierenden werden am Projekt fitgemacht für ihr späteres Berufsleben.

Studierende wenden ihr Wissen an sanierungsbedürftigen Hildesheimer Bauten an

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