Masterstudent der Kooperationsuniversität Hawassa in Äthiopien ausgezeichnet

Erscheinungsdatum: 17.07.2017

Die Weltgesundheitsorganisation hat 2012 die weltweite Bekämpfung von Tuberkulose zu einem Gesundheitsproblem hoher Priorität erklärt. Die Krankheit ist insbesondere in Regionen Asiens und Afrikas auf dem Vormarsch, in denen es an medizinischem Fachpersonal und Infrastruktur zur Diagnose fehlt. Im Rahmen von Kooperationen mit mehreren Universitäten Äthiopiens betreut Professor Dr. Achim Ibenthal von der Göttinger HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik hierzu eine Forschungsgruppe aus Masterstudenten und Doktoranden, die sich mit der automatisierten Diagnose der Krankheit befasst.

Jetzt  wurde sein Masterstudent Yosef Tadesse (Universität Hawassa) vom äthiopischen Staatsminister für Kommunikation und Informationstechnologie mit dem "Best Paper Award" der ICT Expo Ethiopia 2017 ausgezeichnet. Die Ausstellung zu Informations- und Kommunikationstechnologien fand zum 10. Mal in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens statt, in diesem Jahr zum ersten Mal mit angeschlossener Fachkonferenz.

 


In der Veröffentlichung zum Thema „Bewertung von Bildmerkmalen zur Erkennung Miliarer Tuberkulose“ hat Yosef Tadesse zusammen mit den Ko-Autoren Gedamu Alemu (Adama Science and Technology University) und Achim Ibenthal über die Ergebnisse der Projektarbeit berichtet.
Die Auszeichnung durch den Staatsminister Efrah Ali Mussa ist eine Anerkennung der Projektarbeit und Motivationsschub für die Mitarbeiter: „Ich möchte nun mit meiner Doktorarbeit beginnen, um mein Land beim Aufbau seiner akademischen Einrichtungen zu unterstützen“, sagt Yosef Tadesse gleichermaßen stolz und selbstbewusst. Er weiß, dass in dem 100-Millionen-Einwohner-Land trotz der nunmehr etwa 40 Universitäten bei weitem nicht genügend Professor/inn/en für derartige Forschungsprojekte zur Verfügung stehen und will die Kooperation mit Prof. Ibenthal fortsetzen.  

Dem Projekt liegt eine nunmehr vierjährige Kooperation mit dem Nörten-Hardenberger Unternehmen MVIP zugrunde, das Geräte und Software zur automatisierten Tuberkulose-Diagnose entwickelt. Die Einbindung der von der Krankheit betroffenen Länder ist für die Optimierung der Erkennungsalgorithmen unabdingbar.
Von der Zusammenarbeit profitieren also niedersächsische Unternehmen und äthiopische Studierende gleichermaßen.