Werkschau

Durch den Bruch der Ampelkoalition erhielt das No-Zine von Master-Studentin Josefine Nass “Lindner’s Leben und warum es mich nicht interessiert” publizistischen Rückenwind. Der Bestseller ist am HAWK-Kiosk zur Werkschau Winter 2025 in einer aktualisierten, limitierten Auflage erhältlich.

Da soll nochmal einer sagen, Print sei tot. Wenn Themen relevant sind und den richtigen Zeitgeist treffen, dann ist Print quietschfidel. Im Kurs “Text & Storytelling” entwickelten 17 Studierende und eine Professorin Zines mit Themen, denen sie eher desinteressiert bis ablehnend gegenüberstehen. So wurden aus Zines, die der Fanzine (Fan-Magazin) Kultur zuzurechnen sind, No-Zines. Der Bestseller von Josefine Naß beschäftigte sich mit Cristian Lindners Freizeit, seinem Porsche und anderen Details, die laut der Autorin, Art-Direktorin und Chefredakteurin "so spannend sind wie eine Packung Knäcke”. Die Auflage war in kürzester Zeit vergriffen, es musste nachgedruckt werden. In der aktualisierten Neu-Auflage dürfen wir uns auf weitere wenig aufregende Geschichten freuen. Oder bewegt die Leser*innen die Frage, wie das Kind der Lindners heißen soll? Oder wo die eventuelle Väterzeit (6 Wochen max.) stattfinden wird (Sylt)?

Auch eine Erstauflage der No-Zines "Neon Nazis”, “Verschwörungstheorien” und “Abrissbirne für Deutschland” werden aus gegebenem Anlass - der anstehenden Bundestagswahl - noch mal in einer Restauflage zum Verkauf angeboten. Besonders viele Exemplare gibt es noch vom Mathe-Hasser Pamphlet “How to kill Dreisatz”. Es sei besonders denen empfohlen, die glauben, sich die Demokratie schönrechnen zu können.

Apropos Demokratie. Der HAWK Kiosk wird für die Werkschau Winter zur Wahlkneipe umgebaut. Der Wahlomat wurde mit den aktuellen Parteiprogrammen programmiert, die Wände der kleinsten Ausstellungsfläche der HAWK werden mit aktuellen Wahl-Aus-Wahlplakaten Deutschland 2030 dekoriert. Ob es die Plakate für Christian Lindners Partei in die Aus-Wahl schaffen, entscheidet sich in letzter Minute. Je nachdem ob die Prognosen die 5 Prozent Hürde schaffen.

Das Kompetenzfeld Farbdesign präsentiert im Farbdesign-Studio eine Auswahl studentischer Arbeiten, die sich mit verschiedenen Aspekten der Farbgestaltung befassen. Der Fokus liegt dabei besonders auf nachhaltigen Ansätzen in der Verwendung von Farbmitteln und deren gestalterischer Anwendung.

Ein aktuelles Projekt des Sommersemesters untersucht die Gewinnung natürlicher Farbstoffe aus Resten des täglichen Lebens. Die Studierenden stellten dabei eigene Pflanzenfarben aus Haushalts- und Marktabfällen her und entwickelten daraus innovative Materialstudien.

Im Seminar Farbplanung steht die Wechselwirkung zwischen Farbe und Raum im Mittelpunkt. Die Studierenden transformierten menschliche Emotionen in abstrakte räumliche Konzepte und schufen so eine Verbindung zwischen Gefühlswelt und Raumgestaltung.

Das Experiment-Modul Farbe widmet sich der systematischen Farbgestaltung mit nachhaltigen Pigmentfarben. Dabei wird kritisch hinterfragt, dass viele handelsübliche Pigmente oft unklarer Herkunft sind, auf Erdölbasis hergestellt werden und potentiell gesundheitsschädliche Eigenschaften aufweisen können.

Das Seminar erforscht daher alternative Gestaltungsmöglichkeiten, die sowohl gesundheitliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigen. Ziel ist es, zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen für die Farbgestaltung zu entwickeln.

Ansprechpartner: Prof. Timo Rieke

Der Projektkurs Illustration begleitete im aktuellen Semester die Konferenz „shifting tectonics“ des Clusters Wissenschaft und Theorie. Zu Beginn des Semesters wurden illustrative Plakate gestaltet, die im Hörsaal im Haus A zu sehen sind. Während der Konferenz fungierten die Studierenden von Prof. Franziska Junge zwei Tage als Graphic Recorder und machten die verhandelten Themen visuell erlebbar. Ein ungewöhnliches Format, das bei den Besucher*innen der Konferenz auf viel positive Resonanz stieß.

Mit dem Input der Konferenz im Kopf entwickelten die Studierenden eigene künstlerische Arbeiten, die sich mit „verschiebenden Verhältnissen“ auseinandersetzen. Dabei entstanden eigenwillige Arbeiten – vom kapitalismuskritischen Stickbild über animierte Plakate zum "Männlichkeitsideal der neuen Rechten" bis zur grafischen Reportage über die Innovationskraft von Pilzen. Zu sehen im Projektraum Grafikdesign in Haus B, Raum 120/121.

Wertvolle Einblicke in die professionelle Welt der Illustration entdeckten 15 Studierende des GT-Kurses Illustration auf einer Exkursion nach Hamburg und Bremen. Dort besuchten sie neben Museen auch Illustrator*innen in ihren Ateliers und die Grafiker*innen DER ZEIT in ihrer Redaktion. Inspiriert dadurch entstand ein Kalender für 2025 mit 28 zweifarbigen Original-Risografien zum Thema „guilty pleasures“. Alle Blätter des Kalenders werden als Wandarbeit zur Werkschau gezeigt in Haus B, 1.OG.

Wie jedes Jahr lassen sich in den Fluren rund um die grafischen Druckwerkstätten die Arbeiten der Studierenden aus den Kursen Experimentelle und Illustrative Druckgrafik von Alexander Mick, Marcel Kreipe und Prof. Franziska Junge entdecken. Haus B, 1. OG.