Lighting Design Studierende beeindrucken mit Performance beim Lichtcampus in Hamburg
Anlässlich des von der UNESCO initiierten Internationalen Jahres des Lichts stand während dieser Zeit der gesamte Kunst- und Mediencampus der HAW Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg im Zeichen des Phänomens Licht. Mehr als 20 Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland folgten der Einladung der Fakultät Design, Medien und Information (DMI) zu diesem bis dahin einzigartigen bundesweiten und interdisziplinären Treffen.
Die Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Design, Informatik, Kunst, Technik und Wissenschaft hatten fünf Tage Zeit, um anhand von Vorträgen, Präsentationen und Workshops zu zeigen, wie sie mit Licht arbeiten. Inhaltlich setzte sich die Veranstaltung mit der Lichtarchitektur, dem Lichtdesign sowie der Lichttechnik auseinander. Studierende hatten die Gelegenheit, ihre Arbeiten der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen und zu erklären.
Neben Projektionen und Installationen fanden auch Live-Performances statt. Diese rückten nicht nur die technischen, sondern vor allem die körperlichen und sinnlichen Aspekte der Lichtkunst in den Vordergrund. So waren einige Studierende selbst ein Teil ihres Kunstobjekts. Zudem haben auch Unternehmen ihre Licht-Technologien vorgestellt, sodass die Teilnehmenden und Gäste Kontakte knüpfen und Einblicke in die industrielle Arbeit mit Licht gewinnen konnten.
Die Idee zum Lichtcampus hatten Dr. Roland Greule, Professor für Lichttechnik, Lichtdesign und Virtuelle Systeme an der HAW Hamburg, und Bettina Catler-Pelz, Professorin an der Hochschule für Künste in Bremen, bereits vor einem Jahr. Bald darauf stellten sie ein Team an Studierenden zusammen, die das Projekt organisieren sollten. Sponsoren ließen sich schnell finden, denn die Grundidee des Lichtcampus war so simpel, wie attraktiv: Die HAW Hamburg bot zahlreiche Räume an, in denen alle Beteiligten ihre Projekte zum Thema Licht präsentieren konnten.
Zu Gast an der HAW Hamburg waren unter anderem Lighting Design Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim. Diese präsentierten ihre Performance „Sinnesdämmerung“. Die Rauminstallation war 30m² groß und komplett mit schwarzer Folie ausgekleidet. Den „Traumraum“ bildete ein Heptagon aus transparenter Folie, in dessen Mitte die Besucher/innen fünf Fußtaster betätigen konnten, um die Programme zu wechseln.
Für die Performance haben die Studierenden eine Choreographie zu den unterschiedlichen Lichtsequenzen eingeübt. Die Installation sollte eine bewusst steuerbare Traumwelt versinnbildlichen. Durch das Betätigen der Fußtaster am Boden konnten die Besucher/innen verschiedene „Traumbilder“ hinter einem Vorhang in Gang setzen – so wurden je nach Taster jeweils unterschiedliche Klänge, Farben und Bewegungen (in unterschiedlicher Geschwindigkeit) aktiviert.
So ergab sich für alle Träumer/innen ganz individuelle neue Traumwelten im 360° Panorama. Viele der Besucher/innen verweilten einfach schweigend in der ungewohnten Traumumgebung, andere versuchten wortlos Kontakt zu den Initiatoren hinter dem Vorhang aufzunehmen. Doch die fremden Traumwesen blieben gesichtslos in weiße Tücher gehüllt. Der körperliche Einsatz der Performer/innen blieb auf dem Lichtcampus 2015 einzigartig und faszinierte auch die anderen Austeller/innen.
Der Lichtcampus 2015 hat deutlich gemacht, dass die Arbeit mit Licht nicht nur zu interessanten Projekten und Ausstellungen führt. Es ist auch ein zukunftsweisendes Phänomen, wenn es um Ausbildung und Beruf geht. Nicht zuletzt deshalb waren sich die Organisatoren, die Lehrenden, die Studierenden und die Unternehmensvertreter nach den zahlreichen gemeinsamen Kursen und Referaten einig, dass die Veranstaltung als festes Event etabliert werden sollte.