Projektverantwortliche
Prof. Dr. rer. medic. Juliane Leinweber
Prof. Dr. habil. Bernhard Maria Borgetto
Finanzierung
BMG - Bundesministerium für Gesundheit
Projektträger
DLR
Förderkennzeichen
2521TEL005
Projektkosten
122.610,00 €
Dauer
01.01.2022 bis 31.12.2022

ViTaminB – Videotherapie in der ambulanten Logopädie/Sprachtherapie in Berlin/Brandenburg

Hintergrund

Die logopädische Videotherapie als telemedizinische Leistung wurde zu Beginn der Coronapandemie in Deutschland eingeführt und wird aktuell in die Regelversorgung überführt. International ist Videotherapie bereits seit Jahren etabliert und für verschiedene Indikationen evaluiert (Sutherland et al., 2018). Nationale Studien zeigen, dass aus therapeutischer Sicht Potential für die Implementierung der Videotherapie besteht, hierzu jedoch Konzepte benötigt werden (Barthel et al., 2021).

Zielsetzung

Mit dem Projektvorhaben „VitaminB“ sollen Erkenntnisse zur Akzeptanz und Zufriedenheit von logopädischer Videotherapie aus der Nutzer*innenperspektive von Patient*innen, Angehörigen und Therapeut*innen gewonnen und miteinander trianguliert werden. Förderliche und hinderliche Faktoren und Bedingungen bei der Nutzung von Videotherapie in der ambulanten Logopädie/Sprachtherapie sollen aufgezeigt werden. Insgesamt werden konkrete Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Implementierung von Videotherapie als Bestandteil der regulären logopädischen Versorgung abgeleitet.

Methodik

Es handelt sich um ein qualitatives Projekt, bei dem 30 episodische Interviews mit Logopäd*innen, Patient*innen und Angehörigen geführt werden. Diese werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und danach mit einem Teil der Interviewpartner*innen sowie weiteren Akteur*innen aus der logopädischen Versorgung in einer Fokusgruppe diskutiert. Darüber hinaus wird ein Fokusinterview mit der Vertretung einer Krankenkasse geführt. 

In der Fokusgruppe soll diskutiert werden, wie sich Videotherapie in der ambulanten logopädischen Versorgung implementieren lässt und welche Förderfaktoren und Barrieren identifiziert werden können. Außerdem sollen mögliche Unterschiede in den Anforderungen an die Videotherapie bei Therapeut*innen, Patient*innen und Angehörigen analysiert und deren Auswirkungen auf die Implementierung diskutiert werden. 

Aus den Ergebnissen der Interviews, der Fokusgruppe sowie dem Fokusinterview sollen Handlungsempfehlungen abgleitet werden, welche rechtliche, digitale und praktische Implikationen für die Implementierung der Videotherapie in die Regelversorgung bieten. 

Das Projekt wird im Rahmen der „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“ vom Bundesministerium für Gesundheit mit rund 122.000 Euro gefördert.

Handlungsempfehlung

Zum Download: Handlungsempfehlungen für die ambulante logopädische Videotherapie

Literatur

Barthel M., Schwinn S., Einfeldt A., Borgetto B., Leinweber J. (2021). Digitalisierungschancen nutzen: Kernaussagen und Empfehlungen für die Nutzung von Videotherapie in der ambulanten logopädischen/sprachtherapeutischen Versorgung. In: forum:logopädie, 35 (2), S. 50. 

Sutherland R., Trembath D., Roberts J. (2018). Telehealth and autism: A systematic search and review of the literature. International journal of speech-language pathology 20(3), 324-336. 

Vorgängerprojekt