Wandmalereizyklus in der Brandenburger Domklausur

Konservierungswissenschaftliche Forschung zur substanziellen und ideellen Erschließung des erhaltenen Bestandes.

Die einst als herrliche Gemälde - pulcherrimae picturae - beschriebenen Wandmalereien in der Brandenburger Domklausur sollen durch konservierungswissenschaftliche Untersuchungen erforscht werden, um Erkenntnisse über Werktechnik und Bildinhalte zu gewinnen.

Die Kombination zerstörungsfreier strahlendiagnostischer Untersuchungen und die Auswertung von Oberflächenphänomenen mittels hyperspektraler Bildgebung ermöglichen es, die gewonnenen Erkenntnisse über die fragmentarisch erhaltenen Wandmalereien und eingebundenen Texte auch bildlich darstellen und in ihren Raumbezügen erforschen zu können.

Durch die vertiefende Weiterführung der Flächenuntersuchungen mit transdisziplinären Analysemethoden wird der Wandmalereizyklus im materiellen Bestand erschlossen und für weitere kunsthistorische und geisteswissenschaftliche Forschung zugänglich gemacht. Damit nimmt die in einer zeitgenössischen Beschreibung überlieferte Ausmalung mit hohem geistigem Anspruch eine Schlüsselstellung in der Erforschung von bildlicher Wissensvermittlung im 15. Jahrhundert ein.

Gemeinsam mit dem kunsthistorischen Projekt von Prof. Dr. Ulrike Heinrichs, Universität Paderborn, Institut für Kunst/Musik/Textil wird eine Kooperation aufgestellt – ein Beitrag zu der gerade im Bereich der Wandmalerei des Mittelalters dringlichen Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen diesen Fächern.