Finanzierung
DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Förderkennzeichen
32353-45
Projektkosten
124.982,00€
Dauer
16.10.2014 bis 28.02.2018

THz-Strahlung — Modellhafte Entwicklung von Schutzüberzügen und deren zerstörungsfreie Untersuchung zur Beurteilung der Anbindung an umweltgeschädigten, freibewitterten Malereien

Nachhaltige Konservierungsstrategien für historische Außenfassaden am Beispiel der Konstantinbasilika Trier

Historische Architekturoberflächen und Fassadenmalereien sind in der freien Bewitterung starken Klimaschwankungen wie Temperatur-, Feuchte- und Frost-Tau-Wechsel, abrasiven Einflüssen durch Wind sowie Schädigungen durch Salze, unterworfen. Diese Umwelteinflüsse können, insbesondere in Verbindung mit Schadstoffemissionen zu irreversiblen Schäden, bis hin zum Totalverlust von denkmalgeschützter Originalsubstanz führen.

Um Außenmalereien und gefasste Architekturoberflächen vor der freien Bewitterung zu schützen, ist die Anbringung einer reversiblen Schutzüberdeckung nach heutigem Dafürhalten der Denkmalpflege, oft die einzige Maßnahme ihren Erhalt sicherzustellen und so ihre historische Aussage in ihrer Gesamtheit zu bewahren.

Das beantragte Forschungsprojekt soll deshalb den Wirkungsgrad verschiedener mineralischer Mörtel, mit und ohne Armierungsmaterial, als Schutzüberzüge (Opferputze) bewitterter Architekturoberflächen und Wandmalereien untersuchen. Die Überprüfung der korrekten Anbindung der Schutzüberdeckungen und die systematische Nachkontrolle von Maßnahmen sind aus Sicht der Denkmalpflege zwingend erforderlich, da Umwelteinflüsse wie Erschütterungen, die z.B. durch Straßenverkehr verursacht werden auftreten können.

Darüber hinaus können extreme Klimaschwankungen durch Sonneneinstrahlung, Kälteeinbrüche oder Frost zu thermisch beeinflussten Ausdehnungen führen. In deren Folge kommt es zur Bewegung und Ablösungen innerhalb von einfachen oder mehrlagigen Putzsystemen. Der Anwendungsbezug besteht in diesem Projekt auf der Entwicklung und Überprüfung von Schutzüberzügen sowie der Beurteilung ihre Einsetzbarkeit und Effizienz exemplarisch an den römischen Fassadenmalereien des Weltkulturerbes Konstantinbasilika Trier.

Ziel des vorliegenden Antrags ist es, mineralische Schutzputzsysteme zu konzipieren und diese auf ihre Anbindung und Wirksamkeit hin mittels der sogenannten Terahertz-Zeitbereichspektroskopie (THz-TDS) zu untersuchen. Die THz-TDS kann als neuartige, zerstörungsfreie und berührungslose Messtechnik zur tiefenaufgelösten Diagnostik denkmalgeschützter Kulturgüter genutzt werden. Damit können auch kleinste Ablösungen zwischen Mörtelsystemen und originalen Oberflächen methodisch exakt detektiert werden. Der Erfolg der angestrebten Schutzmaßnahmen kann somit langfristig überprüft und dokumentiert werden.