Digitale 3D-Kartierung des Marienaltars des Klosters Isenhagen

Die exemplarische Umsetzung einer digitalen 3D-Kartierung am Marienaltar des Klosters Isenhagen ist ein eigenständiges Projekt, vorangestellt an das interdisziplinäre Forschungsvorhaben TeaH. Im durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Gesamtprojekt wird mithilfe eines neuartigen roboterbasierten Terahertz-Zeitbereichspektrometers die Entwicklung eines Monitoring- und Kontrollverfahren angestrebt, das strukturelle Veränderungen historisch wertvoller Holzsubstanz exakt darstellen und am Objekt zu verorten kann.

Für die geplanten Terahertz-Messungen und die Verortung von unter der Oberfläche liegenden Messdaten ist als Grundlage eine digitale Kartierung nötig. Diese Kartierung wird als eigenständiges Pilotprojekt von der HAWK realisiert und von der Klosterkammer Hannover gefördert. Um die 3D-Kartierung ausführen zu können, müssen zunächst 3D-Scans mit fotogrammetrischen Bilddaten von dem assoziierten Partner der Projekte der Firma Fokus GmbH aufgenommen werden. Diese dienen später im Kartierungsprogramm metigo Map als Grundlage. 

In der Restaurierungspraxis werden in der Regel Handkartierungen oder digitale Kartierungen auf der Grundlage von 2D-Daten/Fotografien umgesetzt. Im Projekt werden hochauflösende Aufnahmen genutzt für die Dokumentation aller Ansichten des Gesamtobjekts und der Skulpturen und Reliefs in 6-8-seitiger Abwicklung.

Das Forschungsvorhaben möchte jedoch noch einen Schritt weitergehen, denn historisch wichtige Schnitzobjekte zeichnen sich durch Hinterschneidungen aus, die in einer zweidimensionalen Kartierung nur durch Beschreibungen oder zusätzliche Aufnahmen dargestellt werden können. Die geplante 3D-Kartierung soll somit anders als die herkömmlichen Kartierungen in einer optischen Datei, alle Schadensbilder aufnehmen, evaluieren und darstellen können.