Einmalige Anlagentechnologie zur schonenden Oberflächenreinigung
Praktische Übungen und die Durchführung ausgewählter Methoden an Objekten zur Schadensprävention oder der Wiederherstellung von Benutzbarkeit bilden wichtige Schwerpunkte des Studiums. An der Studienrichtung gibt es dafür unterschiedliche Werkstätten: für historische Techniken, zur Konservierung und Restaurierung von Schriftgut, Büchern und Graphiken, für Mengenbehandlungen und darüber hinaus für begleitende Tätigkeiten wie Eingangsuntersuchungen, Laborarbeiten oder Dokumentationsfotografie.
Für Übungen in historischen Techniken und für das Training der Konservierungs- und Restaurierungsmethoden steht ein gut ausgestatteter Werkstattraum mit 10 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Er kann auch außerhalb der regulären Veranstaltungen für das eigene, praktische Training genutzt werden. Jede/r Student/in erhält für die Dauer des Studiums eine Arbeitsplatzausstattung, Materialien und Übungsstücke. Die Werkstattleiterin bietet Zeiten zur individuellen Betreuung an, für Interessente/inne/n auf Wunsch auch in Fachitalienisch.
Die HAWK HHG besitzt eine einmalige Anlagentechnologie zur schonenden Oberflächenreinigung von Schriftgut, Druckgraphik, Zeichnungen und Fotografien. Sie wurde durch zwei Forschungsprojekte mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entwickelt und setzt elektrostatisch aufgeladene Folien zur Reinigung ein. Die Technologie wird in der Lehre vorgestellt und für Projekte angewendet, zuletzt für ca. 4.000 Graphiken der TIB Technischen Informationsbibliothek Hannover. Studierende lernen im Echtbetrieb wichtige Aspekte der Mengenbehandlung wie Planung, Qualitätssicherung, Arbeitsschutz und Technologieeinsatz.
Konservatorische und restauratorische Arbeiten an Objekten der Kooperationspartner (Archive, Bibliotheken und Museen) erfolgen generell in alarmgesicherten Bereichen. In Projektwochen und im Masterstudiengang werden Handschriften, Druckschriften, Urkunden, Bucheinbände, Graphiken, Zeichnungen, Karten oder Tapeten unter Anleitung systematisch untersucht, dokumentiert und nach Absprache beispielhaft behandelt. Ausgewählte Aufgaben können auch zu Themenstellungen für Abschlussarbeiten werden. Die Durchführung der Voruntersuchungen sowie der Behandlungen erfolgt stets interdisziplinär und berücksichtigt naturwissenschaftliche, historische und kunsthistorische Sachverhalte.