DiKom – Digitale Kompetenzen Göttingen
Das Projekt am Standort Göttingen hat zwei Schwerpunkte.
- Zum einen nimmt es in den Landkreisen Göttingen und Northeim das Handwerk in den Fokus.
- Zum anderen wird eine Struktur- und Bedarfsanalyse inkl. regionaler Anbieterstrukturen, die unter anderem eine quantitative Unternehmensbefragung vorsieht, durchgeführt.
Gleichzeitig wird der Bedarf der regionalen KMU (aufsuchende Beratung) validiert.
Erhebung
Die quantitative Erhebung, die durch die HAWK am Standort Göttingen durchgeführt wird, fokussiert auf den Bedarf der Unternehmen. Sie basiert auf dem Stand der Forschung des IAB, von Digital Readiness Analysen und weiteren Untersuchungen. Im Rahmen der Befragung werden Informationen zum digitalen Reifegrad der Unternehmen in der Region sowie zu Herausforderungen und Unterstützungsbedarf bei der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben erhoben.
Darüber hinaus wird der branchenspezifische Weiterbildungsbedarf in den digitalen Strategien erfasst. Die Erhebung wird dabei für alle beteiligte Regionen durchgeführt und ausgewertet. Somit wird eine gemeinsame inhaltliche Basis geschaffen.
Handwerk
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Niedersachsen ist die Beschäftigung im Handwerk in den letzten Jahren nur langsam gewachsen. Trotz guter Auftragslage mangelt es zum Teil an qualifizierten Fachkräften und geeigneten Nachwuchskräften (Vgl. IAB-Regional Niedersachsen-Bremen 2/2019, S. 43).
Durch passgenaue Weiterbildungsangebote erhalten die Betriebe die Möglichkeit, auch weniger qualifizierte Fachkräfte einzustellen und anschließend über diese Angebote zu schulen. Auch die Qualität der Ausbildung könnte mithilfe zusätzlicher Weiterbildungsangebote verbessert werden.
Darüber hinaus zeigt sich in dieser Branche in allen Berufen eine Zunahme der Substituierbarkeit in den letzten Jahren. „Berufe im Bereich der Feinwerk- und Werkzeugtechnik sowie Drucktechnik und -weiterverarbeitung, Buchbinderei und auch Reinigungsberufe [sind] stark und zunehmend substituierbar“ (Thonipara et al. 2019: 62 f.). In diesem Zusammenhang verdeutlicht die „Strukturanalyse zur Digitalisierung des Handwerks in Südniedersachsen“ (Thonipara et al. 2019) außerdem, dass „auf niedersächsischer Ebene ein großer Handlungsbedarf in Bezug auf die Digitalisierung im Bereich der Mitarbeiterschulung“ besteht (S. 26). Dies gilt für IT-Kompetenzen im Allgemeinen und die Schulung von Mitarbeitern im Bereich IT-Sicherheit im Speziellen (vgl. ebd.). Ausgehend von den beschriebenen Schwierigkeiten im Handwerk wird im Rahmen dieses Projektes die Zusammenarbeit mit handwerklichen Betrieben in Südniedersachsen fokussiert.
Kernergebnisse
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Kurze, thematisch präzise und niedrigschwellige Bildungsangebote können eine sehr gute Wirkung entfalten und eine hohe Akzeptanz erfahren - insbesondere dann, wenn
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die Umsetzung dieser Angebote in hybriden und didaktisch moderierten Lernszenarien erfolgt.
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Besonders sog. Lerncoaches und die Erstellung von kleinen Lerneinheiten (sog. Nanos) sind geeignete Formate.
Details zu diesen Formaten und den weiteren Projektergebnissen sind dem Abschlussbericht zu entnehmen.
DiKom auf Social Media
Im Teilprojekt sind zwei Videos zur Unternehmenspraxis in regionalen Handwerksunternehmen entstanden: Digitalisierung und digitale Kompetenzen.
VICTOR STAHL Malermeister GmbH in Rüdershausen
MeyerundKuhl Spezialwäschen GmbH in Hardegsen
DiKom Lernplattform mit Nano Lerneinheiten
Weiterhin ist ein sog. Nano, also eine kleine Lerneinheit, zu Instagram als Beispiel für das entwickelte Lernkonzept entstanden. Das Lernmodul ist auf der DiKom-Lernplattform als „Fokus Handwerk: Social Media mit dem Schwerpunkt Instagram“ zu finden. Die Nutzung der Plattform ist kostenfrei.
Um eine Unterstützung bei der Implementierung und Umsetzung der Lernmodule zu ermöglichen, wurden im Projekt außerdem noch Vorschläge für weitere Nano-Lerneinheiten zu Social Media formuliert und Empfehlungen für die Geschäftsmodellentwicklung in der Weiterbildungspraxis entwickelt.