2 Semester lang hatten 10 Studierende unter der Anleitung der Lehrbeauftragten Jessika Zingler und der Projektleitung Prof. Dr. Mercedes Martínez Calero Daten zum Sozialraum Hildesheimer Nordstadt gesammelt und ausgewertet. Zur Projektpräsentation waren neben Angehörigen der Hochschule auch Gäste aus Hildesheim gekommen, unter ihnen der Hildesheimer Sozialdezernent Malte Spitzer und Vertreter*innen des Hildesheimer Jobcenters sowie des Landkreises Hildesheim.

Projektphase

Die Studierenden lernten während der Projektphase wesentliche Elemente der Sozialraumanalyse kennen und wendeten diese anschließend selbständig an. Ziel war die eigenständige Konzipierung eines sozialraumorientierten Projektes.

Auf diese Weise lernten sie einerseits Grenzen und Möglichkeiten kennen, konnten andererseits aber einen aktiven Beitrag zu möglichen Veränderungen und Weiterentwicklung des sozialen Miteinanders im Stadtteil leisten.

Zu den verwendeten Methoden zählten die Eingrenzung des Sozialraums, die Erfassung von Sozialraumdaten, mehrere Stadtteilbegehungen zu unterschiedlichen Tageszeiten, Interviews mit wichtigen Schlüsselpersonen im Bezirk und eine aktivierende Bewohner*innenbefragung.

Ergebnispräsentation

Die Projektpräsentation zeigte die große Fülle an Ergebnissen und den enormen Aufwand, den die Studierenden unternommen hatten.

Bei der Auswertung der Daten zum Sozialraum entstand das Bild eines Stadtteils, welcher in wesentlich Bereichen leider zu den Schlusslichtern im Stadtteilvergleich zählt: hohe Arbeitslosigkeit, ein überdurchschnittlicher Anteil an Kinderarmut. Zu den positiven Aspekten zählt die Bandbreite an Einrichtungen des kulturellen Lebens, Wohlfahrtsorganisationen und religiösen Einrichtungen.

5 Expert*inneninterviews mit Mitarbeitenden von ansässigen Institutionen sollten deren Sicht auf den Stadtteil zeigen und Aufschluss über Veränderungen und Dynamiken im Sozialraum liefern sowie Erkenntnisse, über die Passung von Angeboten und Bedarfen.

Eine umfangreiche aktivierende Bewohner*innenbefragung, bei der die Studierenden über 500 Haushalte anschrieben, ergab eine Quote von 24,95% tatsächlich erreichten Haushalten. Hier war u.a. die Meinung der Bürger*innen  zur Wohnqualität vor Ort gefragt und besonders wichtig bei einer aktivierenden Befragung: ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an Veränderungen im Stadtteil.
Einige von den Bewohner*innen bemängelte Aspekte korrelierten mit Beobachtungen der Studierenden bei den Stadtteilbegehungen: viel Verschmutzung im öffentlichen Raum durch Müll, wenig Flächen für Kinder-und Jugendliche, und auch wenig genutzte Flächen für das soziale Miteinander.
Nach Auswertung der Ergebnisse folgte die entscheidende Phase in der Aktivierung der Bürger*innen: Einladung zu einer Stadteilversammlung in den Kinder-und Jugendtreff Go20, Präsentation der Ergebnisse und gemeinsame Priorisierung mit den Bewohner*innen.
Das anvisierte Ziel konnte mit der Stadtteilversammlung erreicht werden. Es bildete sich eine Gruppe von Bewohner*innen, die gemeinsam mit dem Kinder-und Jugendtreff Go20 und dem Stadtteilverein Nordstadt.Mehr.Wert e.V. zukünftig aktiv an Veränderungen im Stadtteil arbeiten wird.