Entwurf von Justina Simon, Josepha Simon, Gereon Biesemann und Fabian Spreng
Der Entwurf gliedert sich in zwei Schwerpunkte: Zum einen die Aufwertung des Grünraums zu einem Bürgerpark und zum anderen die bauliche Nachverdichtung mittels eines grünen Neubaus für Sport und Bewegung. Das entstehende Angebot soll durch diverse und hybride Nutzungen einen integrativen, inklusiven und generationsübergreifenden Treffpunkt bieten. Der Fokus liegt hierbei auf der Thematik Gesundheit, Sport und Bewegung.
Das Areal für den Grünraum befindet sich südlich der Schefflerstraße, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof von Braunschweig. Der Neubau soll auf dem benachbarten Park+Ride Parkplatz entstehen. Beide Orte werden durch eine Verkehrsstraße getrennt. Die Verbindung erfolgt durch eine Unterführung, die für Fahrräder und Fußgänger*innen nutzbar ist.
Bürgerpark
Im Norden des Grundstücks bietet eine neue Wohnbebauung mit vier begrünten, quadratischen Solitären einen fließenden Übergang zwischen bestehender Wohnbebauung und dem Bürgerpark. Angrenzend dazu wird der bereits bestehende Stadtgarten mit Bildungsgarten auch für die Nutzer*innen des Bürgerparks geöffnet. Auch das im Norden leerstehende Vereinsheim wird reaktiviert und zum Café mit Umkleiden, öffentlichem Sanitärbereich und Sportgeräteverleih umgenutzt.
Die vielfältigen Angebote im Außenraum lassen sich in den Kategorien Bewegung, Erholung und Gemeinschaft zusammenbinden. Im Süden parallel zur A39 verläuft der Fahrradweg, welcher ein Teil des Ringgleises ist. Zentral wird der Park von einem organisch geformten Fußweg begleitet. Die Form wurde gewählt, um den Bürger*innen bewusst einen längeren Aufenthalt im Park zu bieten.
Die einzelnen Nutzungsangebote gliedern sich asymmetrisch an diesen Weg und bilden ein Rückgrat aus: Der Bereich für Bewegung ist mit einem Skate- und Fahrrad-Parkour, einem Lauftreff sowie einem Outdoor Fitnessbereich ausgestattet. Zur Entspannung dient eine Liegewiese entlang der offenen Wasserfläche. Angrenzend an die Gemeinschaftsflächen für Veranstaltungen befindet sich eine Blüh- und Streuobstwiese. Am Ostende des Bürgerparks, abseits der Hauptstraßen, liegt eine Hundefreilaufwiese.
Neubau „THE FIT CASE“
Um den Bürger*innen auch ein Sportangebot bei jeglichen Wetterbedingungen zu bieten, wird ein Neubau für Sport und Bewegung ("The Fit Case") geschaffen. Die Setzung erfolgt zentral auf dem Grundstück. Durch Entwicklung eines Rasters bildete sich die Grundform eines Rechtecks ab. Dieser wurde dann um einzelne Elemente subtrahiert, was wiederum kleinere Baukörper entstehen ließ. Um diese miteinander zu verbinden, legt sich die Hülle (=case) wie ein "grünes Kleid" um die einzelnen Baukörper. Diese Hülle bildet interaktive Zwischenräume im Innen- und Außenraum aus. Um den Neubau mit dem Park zu verbinden, wurde die Erschließung für Fahrräder und Fußgänger*innen in den Süden gelegt. Die Erschließung mit dem PKW erfolgt über die Tiefgarage im Norden des Grundstückes. Die Tiefgarage soll dabei als Ausgleichsmaßnahme für den entfallenen P+R Parkplatz dienen.
Die Leitidee für das Erd- und Obergeschoss ist es, dauerhafte und temporäre Mietflächen durch einzelne Baukörper zu schaffen. In den sich ergebenden Zwischenräumen bildet sich ein Flur mit interaktiven Nutzungen aus. Das Erdgeschoss umfasst im Gegensatz zum Obergeschoss die öffentlichen Nutzungsangebote, wobei der Freizeitsport mit Workshops, Seminaren und Kursangeboten im Fokus steht. Ein Zusatzangebot wird hierbei in Form eines Restaurants und mehrerer Pop-Up-Stores, welche sich auf den Sporthandel beschränken, geschaffen. Das Obergeschoss befasst sich mit der Thematik des Gesundheitssports, wobei es ein Raumangebot für Präventions- und Rehabilitationssport sowie Body & Mind gibt. Als ergänzende, überregionale Nutzung wird hier der Tourismus in Form eines Sporthostels angesprochen.
Materialität
Als grüne Schwelle zwischen Straße und Neubau soll eine lebendige begrünte Fassade dienen. Diese wird als bodengebundenes System mit davorstehender Kletterhilfe ausgeführt. Die Auswahl der Pflanzen erfolgt nach Himmelsrichtungen, Gestaltung und Anspruch an Pflege, sowie Wuchsbedingungen. Für die Konstruktion wurde eine Holzmischbauweise aus Skelett- und Massivbau gewählt.