Wolfgang Pich, Lehrkraft für besondere Aufgaben, - nunmehr im Ruhestand - hat in einem kürzlich erschienenen Zeitschriftenbeitrag die aktuelle Arbeitsmarktsituation von "Sozialarbeitern/-innen und Sozialpädagogen/-innen", insbesondere mit Fachhochschulabschluss, dargestellt.
"Sozialarbeit, Sozialpädagogik" ist immer noch ein Zukunftsberuf. Seit Etablierung akademischer Ausbildungseinrichtungen für "Sozialarbeiter/-innen, Sozialpädagogen/-innen" ist ein dynamisches Wachstum dieses Teilarbeitsmarktes zu verzeichnen, das nach einer kurzen Phase der Stagnation seit 2003 wieder deutlich an Dynamik gewinnt.
Allerdings gibt es auch Risiken. Bis zum Beginn der neunziger Jahre versprach der Teilarbeitsmarkt den Berufsangehörigen stabile und existenzsichernde Beschäftigungsverhältnisse. Teilzeittätigkeiten und befristete Beschäftigungsverhältnisse haben aber seitdem erheblich an Bedeutung gewonnen, wobei Teilzeitarbeitsverhältnisse überwiegend von weiblichen Berufsangehörigen – häufig aus familiären Gründen – eingegangen werden.
Insgesamt sind die Absolventen/-innen der "Sozialarbeit, Sozialpädagogik" berufsorientiert. Neben Teilzeitbeschäftigung resultiert Nichterwerbstätigkeit der erwerbsfähigen Personen (vor allem Frauen) vor allem aus dem Versuch, Erwerbstätigkeit und Familientätigkeit zu vereinbaren, der letztlich zugunsten der Familientätigkeit gelöst wird. Überwiegend fanden die Absolventen/-innen der Studiengänge "Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialwesen" in ihrem Zielberuf oder in einer anderen ausbildungsadäquaten Tätigkeit, zuweilen sogar in einem Aufstiegsberuf, eine Anstellung. Ungefähr ein Fünftel war allerdings "unterwertig" beschäftigt. Dies betrifft vor allem Frauen, die häufiger als Erzieherinnen oder in sozialen und Gesundheitsberufen, für die keine akademische Ausbildung erforderlich ist, erwerbstätig sind. Überwiegend sind die Berufsangehörigen als qualifizierte oder gehobene Angestellte tätig. Tätigkeiten in Leitungspositionen oder in der Forschung sind auf dem Arbeitsmarkt nur in begrenztem Umfang zu finden.
Im letzten Jahrzehnt überstieg das jährliche Arbeitskräfteangebot die realisierte Nachfrage deutlich. Zur Entspannung des Arbeitsmarktes trägt der "Export" von "Sozialarbeitern/-innen, Sozialpädagogen/-innen" in andere Berufe bei und zwar in einem größeren Maße als der Ersatzbedarf, der durch das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben im Alter oder durch Familientätigkeit etc. entsteht. Die Normalisierung der Altersstruktur wird keine wesentliche zusätzliche Entlastung des Arbeitsmarktes erwarten lassen. Allerdings gibt es ‑ angesichts eines hohen Anteils nichtakademisch qualifizierten Personals – noch große Reserven für die Beschäftigung der Absolventen/-innen von Fachhochschulen und Universitäten/Hochschulen.
Der vollständige Beitrag ist in der Fachzeitschrift ‚neue praxis’ 2007, Heft 6, erschienen.
Wolfgang Pich veröffentlicht aktuelle Studiein Fachzeitschrift "neue praxis" / Wachstum gewinnt an Dynamik