Studierende lernen Fresko-Technik mit Dr. Adrian Rauca aus Rumänien

Erscheinungsdatum: 28.08.2024

Fresken herstellen wie im alten Byzanz – das durften Studierende der Konservierung und Restaurierung an der HAWK in Hildesheim nun selbst ausprobieren. Dr. Adrian Rauca war eigens von der Universität für Kunst und Design Cluj-Napoca in Rumänen im Rahmen des ERASMUS+-Programms angereist, um an der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten einen Workshop durchzuführen.

Eine ganze Woche lang konnten sich die angehenden Restaurator*innen mit der Herstellung von Fresken beschäftigen und eigene Werke gestalten. „Normalerweise beschäftigen wir uns nicht damit, Dinge neu zu produzieren“, betont Prof. Dr. Barbara Beckett, zuständig für die Studienrichtung Steinobjekte und Architekturoberfläche. „Aber den Prozess der Herstellung selbst zu erleben, hilft den Studierenden, ein Gefühl für die Materialien zu bekommen und Techniken zu verstehen.“ So würde es ihnen später leichter fallen, Schwächen an Objekten zu erkennen, die vielleicht schon bei der Herstellung entstanden sind.

Darum lernen die Studierenden in der Studienrichtung Steinobjekte und Architekturoberfläche im Rahmen von Projektwochen unter anderem verschiedene Techniken der Wandmalerei kennen. Dazu gehört auch die Fresko-Technik. „Fresko ist nichts anderes als Malen in den noch feuchten Kalkputz“, erklärt Beckett. Das bringe ganz eigene Herausforderungen mit sich. „Die Studierenden haben nur einen kurzen Zeitraum zum Malen und Korrekturen können nur begrenzt vorgenommen werden, da mit dem Abbinden des Kalkputzes das Farbpulver fest eingebunden wird.“ Das mache die Vorbereitung umso wichtiger und aufwendiger.

Mit Dr. Adrian Rauca hat Beckett einen Spezialisten auf diesem Gebiet eingeladen, der mit den Studierenden eine byzantinische Freskotechnik einübt. Diese zeichnet sich durch einen hohen Faseranteil im Putz aus, durch den er sich gut glätten lässt. Rauca lehrt an seiner Heimatuniversität sowohl Konservierung und Restaurierung als auch verschiedene Maltechniken. Der Kontakt zur HAWK kam durch die Mitarbeit von Rauca beim EU-Projekt „EwaGlos“ zustande. Das Hornemann Institut, eine Einrichtung der HAWK, koordinierte das Projekt „EwaGlos“.

Diese Art von internationalem Austausch sei für die Studierenden überaus wichtig, erklärt Beckett. „Sie lernen die internationale Arbeitswelt kennen, werden vertraut mit der englischen Fachsprache und lernen wichtige Soft Skills.“ Darum nehmen HAWK-Studierende auch regelmäßig an Workshops an der rumänischen Universität teil.