Workshop „Interkulturelle Kompetenz im Beruf“ bringt Studierende und Unternehmen

Erscheinungsdatum: 26.08.2024

Wie geht es weiter nach dem Studium? HAWK-Student Gilles Tchagou Tchangou beschäftigt diese Frage aktuell sehr. Er ist für sein Studium aus Kamerun nach Deutschland gekommen und studiert aktuell im 3. Mastersemester Green Engineering in Göttingen. Um sich auf den Berufseinstieg in Deutschland vorzubereiten, hat er den Workshop „Interkulturelle Kompetenz im Beruf“ besucht, der im Rahmen des HAWK-Programms „HeadStart“ stattfindet. „Ich habe vor allem teilgenommen, um in Kontakt mit Leuten aus der Praxis zu kommen“, erklärt er.

„Über deutsche Unternehmenskultur lernt man im Studium nicht viel und bevor ich später im Beruf viele Fehler mache, möchte ich lieber vorbereitet sein.“

 

Dafür gilt es vor allem, viel zu kommunizieren, ein Bewusstsein für die eigene und andere Kulturen zu schaffen und dem Gegenüber ohne Vorurteile zu begegnen. Das lernen die Teilnehmenden des Workshops vor allem durch den Austausch von eigenen Erfahrungen, den Tina Patel als Expertin für internationale Kommunikation immer wieder durch gezielte Fragen und Übungen anregt. Sie moderiert die Veranstaltung, die zum ersten Mal in Kooperation mit der Initiative Hi Zukunft in der Werk.Stadt in Hildesheim stattfindet. „Viele Menschen in Unternehmen denken bei ausländischen Studierenden und Mitarbeitenden schnell an Probleme und Chaos“, berichtet sie. Dabei würde die Zusammenarbeit in der Regel gut funktionieren. „Menschen haben fast immer gute Absichten und verfolgen die gleichen Ziele.“ Darum funktioniere auch die gemeinsame Arbeit über verschiedene Kulturen hinweg in der Regel gut. Dafür müsse man sich aber darüber klarwerden, dass die eigenen Wahrnehmungen mit der Realität nicht immer übereinstimmen. „Menschen, die zum Beispiel aus den USA kommen, empfinden die Deutschen oft als kalt und distanziert. Das heißt aber nicht, dass mein Gegenüber tatsächlich auf Distanz gehen möchte.“

In dem Workshop sitzen Unternehmensvertreter*innen aus der Region gemeinsam mit internationalen Studierenden, um voneinander zu lernen und auch, um Kontakte zu knüpfen. Organisiert hat ihn Beate Breitenstein, Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Programm HeadStart, das internationale Studierende der HAWK auf den Übergang in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Sie sieht wertvolle Lerneffekte auf beiden Seiten: „Für die Unternehmensvertreter*innen und Studierenden ist es interessant, zu erfahren, welche Kulturdimensionen es gibt und welchen Einfluss sie auf uns haben. Oft stoßen wir im Alltag durch unsere unterschiedlichen Hintergründe auf Missverständnisse, die sich eigentlich ganz leicht ausräumen lassen.“

Darüber mehr zu lernen, sei für ihn als Mitarbeiter sehr wichtig, berichtet Christoph Barry, People Business Advisor beim Unternehmen MEDIFOX DAN. „Als Unternehmen wollen wir weiterwachsen und so werden auch immer mehr unterschiedliche Menschen Teil des Unternehmens. Und unterschiedliche Menschen bringen unterschiedliche Herausforderungen mit sich.“ Er nehme zum Beispiel mit, wie viel Wertschätzung mit dem Namen einer Person und mit der richtigen Aussprache des Namens verbunden sei.

Gilles Tchagou Tchangou geht dagegen mit mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein aus dem Workshop heraus: „In so einem Workshop herrscht eine lockere Atmosphäre, das finde ich ganz cool. Beim ersten Kontakt stand nicht die Arbeit und das Unternehmen im Vordergrund, sondern das Menschliche. Das gibt mir auch ein sicheres Gefühl, später mal auf Leute zuzugehen und Fragen zu stellen.“