Studierende der Fakultät Gestaltung haben eine App für Alumnipflege entwickelt

Erscheinungsdatum: 19.07.2019

Das Studium ist beendet – und aus ist die Beziehung zwischen Hochschule und Studierenden? Dabei sollten beide Seiten ein großes Interesse haben, den Kontakt zu halten. Doch der Aufbau und die Pflege eines Alumni-Netzwerkes stellt schon aus logistischen Gründen eine echte Herausforderung dar. An diesem Punkt setzt die App „next“ von Lydia Lütgering und Julian Robert Körber an.

Was ist next!

Die als Mobile- sowie als Desktop-Anwendung konzipierte App enthält Informationen zu Hochschulveranstaltungen und bietet einen Messenger, ein schwarzes Brett sowie Nutzerprofile inklusive der Möglichkeit, Portfolios zu erstellen. Studierende können über das digitale Netzwerk "next" Kontakte zu Alumni knüpfen, um an Praktika und erste Jobs zu kommen. Absolvent/inn/en wiederum können für ihre Firmen ehemalige Mitstudierende anwerben. Lehrende können in "next" recherchieren, wohin es ihre Studierenden verschlägt, und mithilfe dieser Informationen Unternehmenskontakte herstellen, um das Lehrangebot zu optimieren. „Uns ist in Gesprächen mit ehemaligen Studierenden aufgefallen, dass Universitäten und Hochschulen nach Beendigung des Studiums kaum eine Möglichkeit haben, in digitaler Form Kontakt zu Alumnis aufzunehmen“, erklärt das Entwicklerteam. Lütgering und Kröber studieren im Masterstudiengang Gestaltung im Kompetenzfeld Digitale Medien mit dem Fokus Interaction Design, Körber hat gerade abgeschlossen.Das Projekt entstand im Sommersemester 2018 im Rahmen des Integrativen Projekts „We call it Design Intelligence and it is not artificial!“ bei Prof. Stefan Wölwer.

 

Die Idee

„Oftmals ergibt sich die einzige Kontaktmöglichkeit aus Facebook-Gruppen. Da die Nutzung von Facebook aber weiterhin abnimmt und wir gern auch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme für die Alumni ermöglichen wollten, bot sich einfach keine ideale Lösung“, führen die beiden aus. Zusätzlich haben sie festgestellt, wie hoch der Wert von ehemaligen Studierenden als Netzwerk außerhalb der Hochschule ist. Dazu ein einfaches Beispiel: Die Alumni der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim, die mit ihrer Ausbildung zufrieden waren, setzen sich bei ihren Arbeitgeber/inne/n dafür ein, aktuell Studierende zu vermitteln. Sei es für Praktika, Werkstudentenstellen oder auch feste Jobs. Auf der anderen Seite haben die Lehrenden einen relativ hohen Aufwand, um genau dieses Netzwerk zu pflegen. Die Komplexität dieser Netzwerkpflege fängt schon bei den unterschiedlichen Kanälen wie E-Mail, Facebook oder persönlicher Kontakt an.

Was hat eine Hochschule davon?

Lütgering und Körber stellten sich in der Recherche noch eine zusätzliche Frage, nämlich welche Vorteile eigentlich eine Hochschule davon hat? „In der Konzeptionierungsphase haben wir uns dann mit der Nutzung von intelligenten Algorithmen auseinandergesetzt und festgestellt, dass die Daten, die von Alumni freiwillig erfasst werden, auch als Grundlage für die zukünftige Gestaltung der Lehrpläne genutzt werden können“, stellte das Duo bei der Recherche fest. Ein Beispiel: Durch Datenauswertung kann festgestellt werden, dass User Experience Design gerade eine sehr gefragte Kompetenz ist. Daraufhin könnte die Hochschule reagieren und zeitnah Kurse zu aktuellen Themen anbieten. „Wir sind beide über einen Kontakt an der HAWK auf eine Werkstudentenstelle aufmerksam geworden und haben deshalb auch in unserem Konzept berücksichtigt, einen ersten Zugang für aktuell Studierende der HAWK zum Arbeitsmarkt herzustellen“, berichten Lütgering und Körber.

Wie geht es weiter?

„Aktuell ist aus unserer Sicht die größte Hürde, schnellstmöglich die erste Version eines Prototypen programmieren zu lassen, um diesen auch zeitnah in der Realität evaluieren zu können, um damit die eventuellen Schwachstellen des Konzepts zu beheben. Das heißt im Klartext: Wir brauchen finanzielle Mittel und einen Entwickler“, hoffen Lütgering und Körber, die das Konzept schon mehrfach innerhalb der HAWK in Hildesheim und der AG Alumniarbeit vorgestellt haben. Prof. Stefan Wölwer setzt sich dort für die Weiterentwicklung des Projekts ein.