Förderung im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2022“
Das Programm „Balu und Du“, das an der HAWK bereits etabliert ist, soll in Zukunft einen neuen Schwerpunkt bekommen und Studierenden und Kindern Natur und Nachhaltigkeit näherbringen.
Dafür erhält das Projekt 155.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren. „Wir freuen uns sehr, dass sich die HAWK gleich mit zwei Projektideen bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre durchsetzen konnte. Das spricht für die Kreativität an unserer Hochschule“, sagt Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Thomas Nern.
Hinter dem Projekt VERGOS stehen Prof. Dr. Zulia Gubaydullina und die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Verena Sonderer. Beide wünschen sich eine Möglichkeit, Studierende im HAWK- Studiengang Betriebswirtschaft berufsbegleitend, der überwiegend online stattfindet, virtuell in Interaktion zu bringen. Gerade im Online-Studium sei das soziale Miteinander entscheidend für den Studienverlauf und -erfolg, erklärt Gubaydullina. „Gelingt es uns nicht, gleich zu Beginn einer Anonymität entgegenzuwirken, wird dadurch den Studierenden das Ankommen im Studium erschwert.“ Dazu brächten die Studienanfänger*innen sehr unterschiedliche Kenntnisse der digitalen Interaktion und Zusammenarbeit mit.
Ein virtueller Escape Room soll dabei in Zukunft unterstützen. Das Prinzip der Escape Rooms ist vielen bereits bekannt: Spieler*innen lösen als Team verschiedene Rätsel, um sich aus einem Raum zu befreien oder ein anderes Ziel zu erreichen. In virtueller Form funktioniert dies ganz ähnlich. In Teams lösen die Studierenden Aufgaben zu studienrelevanten Themen. „Wir wollen so den Spieltrieb nutzen und damit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, so Gubaydullina. „Wir nehmen die Hemmungen vor den digitalen Tools, wecken den Teamgeist in der Gruppe und können gleichzeitig Wissen vertiefen und abfragen.“
Das zweite geförderte Projekt der HAWK baut auf dem bestehenden Mentor*innenprogramm „Balu und Du“ an der HAWK auf. Die Idee zu der neuen Ausrichtung des Programms hatten Annette Rehfus, Projektkoordinatorin von „Balu und Du“, und Prof. Katja Scholz-Bürig, Leiterin von HAWK plus.
Im Projekt „Balu und Du“ übernehmen Studierende für ein Jahr Patenschaften für Grundschulkinder, die durch verschiedene Umstände benachteiligt sind, und verbringen Zeit mit ihnen.
Nun soll Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ein fester Bestandteil des Programms werden. „Wir möchten das Interesse an den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit sowohl bei den Kindern als auch bei den Studierenden stärken“, erklärt Rehfus. Durch eine wertschätzende Beziehung zur Natur solle der Wunsch nach mehr Umweltschutz geweckt und in kreativen Aktionen in die Tat umgesetzt werden. „Das kann ein persönlicher Wasserspartag, eine Upycling-Aktion oder das Anlegen eines Blumenbeets sein“, so Rehfus. „Wir verlassen uns dabei vor allem auf die kreativen Ideen, die die Studierenden gemeinsam mit den Kindern selbst entwickeln.“ Auch mit Aspekten der sozialen Gerechtigkeit, der interkulturellen Kommunikation und der Autonomie des Kindes sollen sich die Studierenden im Begleitseminar und im Austausch mit anderen Akteuren auseinandersetzen und so ihr Patenkind gezielt stärken.
Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert Innovationen in Studium und Lehre und unterstützt den Wissenstransfer. Mit der Förderung „Freiraum 2022“ unterstützt die Stiftung die Umsetzung von Ideen für die Lehre. Lehrende sollen so innovative neue Formate konzeptionieren und erproben können.