Veröffentlichung in den Holzmindener Schriften
Die Schriftenreihe greift aktuelle Themen aus der Sozialen Arbeit auf, die eine enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis herstellen. Das Themenspektrum spiegelt das besondere sozialräumliche Profil des Studienortes Holzminden wider. Schwerpunkte sind der ländliche Raum und internationale Bezüge.
Jedes Jahr unterstützt die Stadt Holzminden die Veröffentlichung der besten Abschlussarbeit des Studienbereichs Soziale Arbeit in den „Holzmindener Schriften“.
Hrsg.: Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen - ISSN 1863-2459
Mensch und Buch Verlag | Choriner Str. 85 | 10119 Berlin
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Die Holzmindener Schriften
Band 31 (2023) von Silke Clerc:
Gewaltbetroffene Frauen, die im ländlichen Raum wohnen, stehen vor besonderen Herausforderungen: Unter anderem die fehlende Anonymität, wie sie das Leben in einer Großstadt ermöglicht und die Weitläufigkeit ländlich gelegener Ortschaften. Zur Bewältigung benötigen sie daher auch einen besonderen Schutz und vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. In dieser Publikation wird das Phänomen Beziehungsgewalt im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Holzminden auf Grundlage einer Literaturstudie sowie eines Expertinneninterviews untersucht. Die Besonderheiten der Lebenswelten von Frauen in ländlichen Regionen sind der Ausgangspunkt für die Entwicklung von räumlich-strukturellen, Klientinnen orientierten und kooperativen bzw. interdisziplinären Angeboten, für die spezifische Anforderungen für die Fachkräfte im Hilfesystem entstehen. Damit kann vorhandenen Defiziten im Kontext der Arbeit gegen Beziehungsgewalt im ländlichen Raum begegnet werden.
Band 30 (2o22) von René Seifert, Paula Sommer:
„Die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen gestaltet sich entlang des demographischen Wandels als zentrales Thema der Altenpolitik. Damit rücken die selbstständige Lebensführung älterer Menschen als auch ein aktives Altern in den Fokus des gesellschaftlichen, fachtheoretischen sowie politischen Erkenntnisinteresses. Insbesondere im Landkreis Holzminden sind die Auswirkungen dieses gesellschaftlichen Veränderungsprozesses in den Samtgemeinden als auch in der Stadt Holzminden feststellbar und werfen Fragen zur Zukunftsfähigkeit Holzmindens auf. Hierbei gilt es soziodemographische und strukturelle Einflüsse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Beteiligungsmöglichkeiten älterer Menschen zu analysieren. Vordergründig sind hierbei insbesondere die Bildungsangebote des sozialen Miteinanders wie in Kultur, Sport, Freizeit, Bildungsinstitutionen und religiösen Gemeinschaften mittels einer breit angelegten Sozialraumanalyse inklusive Expert*innenbefragungen im Bereich der sozialen Altenarbeit und Interviews mit älteren Menschen in Holzminden untersucht worden. Auf diese Weise konnten Barrieren und Potenziale von Senior*innen in Holzminden ermittelt werden, um Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit vor Ort aufzuzeigen.“
Band 28 (2021) von Annika Vergin
Die berufliche Orientierung ist eine der zentralen Entwicklungsaufgaben in der Lebensphase Jugend auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Dabei können Jugendliche mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert sein, welche sich auch aus der Biografie ergeben. Insbesondere der ländliche Raum kann durch seine Struktur zusätzliche Herausforderungen, aber auch Ressourcen bieten.
Im Mittelpunkt der Analyse stehen drei narrative Interviews, mit Jugendlichen aus dem ländlichen Raum, welche mit der Grounded Theory analysiert worden sind. Unter Einbezug einschlägiger Theorien der Sozialen Arbeit (Lebensweltorientierung nach Thiersch; Lebensbewältigung nach Böhnisch) wird herausgearbeitet, wie sich biografisch erlernte Handlungsmuster, auf die berufliche Orientierung auswirken können.
Aus den gewonnen Erkenntnissen ergeben sich verschiedene Ansatzpunkte: u.a. die Phase der beruflichen Orientierung auf formaler Ebene zu verändern, den Wert der informellen beruflichen Orientierung und sozialer Beziehungen anzuerkennen sowie weitere Forschungen anzuschließen.
Band 27 (2020) von Anika Hahlbrock
Der Kinderschutz stellt die Kernaufgabe der ambulanten Fachkräfte dar. Die hochkomplexen Lebens- und Problemlagen sowie die Arbeit im familiären Umfeld der Adressat*innen erfordern von den Fachkräften ein hohes Maß an Fachlichkeit und Flexibilität.
Die Arbeitsbedingungen des Sektors werden von gängigen Fachautor*innen als prekär bewertet.
In der Vergangenheit geriet das Arbeitsfeld ambulanter erzieherischer Hilfen vermehrt in die öffentliche Diskussion. Es besteht die Gefahr einer Deprofessionalisierung. Ist das Arbeitsfeld tatsächlich von einer Deprofessionalisierung betroffen? Und woran kann Professionalität in diesem Zusammenhang überhaupt gemessen werden?
Diese Fragen werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit bearbeitet. Zugleich wird ergründet, ob Professionalität und Arbeitsbedingungen der Fachkräfte in einem Kontext stehen.
Um diese Absicht zu verfolgen, wurden Messindikatoren erarbeitet, welche mit den Arbeitsbedingungen in einen Zusammenhang gebracht wurden.
Damit will die vorliegende Arbeit einen Einblick in den aktuellen Stand der Professionalität des Arbeitsfeldes geben.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2020
Band 26 (2019) von Esther Schiller und Rita Holletzek
Das Freizeitverhalten von Menschen mit einer geistigen Behinderung ist ein wenig erforschtes Feld. Anhand von Befragungen, die direkt mit der Zielgruppe selbst geführt wurden, wird die Freizeitgestaltung von Menschen mit einer geistigen Behinderung in einer stationären Einrichtung im ländlichen Raum näher beleuchtet. Daraus ergeben sich Veränderungspotenziale für die Praxis - aber auch für die weitere Forschungsnotwendigkeit.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2019
Band 23 (2017) von Kimberley Weper und Miriam Brennecke
Mit Hilfe zweier Interviews werden in der qualitativen Forschungsarbeit Herausforderungen für Gastfamilien, die durch die Aufnahme eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings entstehen können, ausgearbeitet und mit der Auswertungsmethode der Grounded Theorie analysiert. Die Ergebnisse der Untersuchung werden mit Erkenntnissen der Literatur verknüpft und fundiert. Schwerpunktmäßig wird die immer häufiger in Anspruch genommene Unterbringungsform der Kinder- und Jugendhilfe beleuchtet und Ursachen möglicher Herausforderungen werden ergründet.
Ziel ist es, die Praxis auf diese besondere Pflegeform aufmerksam zu machen und für potentielle Verläufe zu sensibilisieren.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2017
Band 22 (2017) von Sandra Heidrich
Die hohen und innerhalb der modernen Gesellschaft immer weiter steigenden beruflichen Anforderungen bringen professionell Tätige zunehmend an die Grenzen rein rationaler Methoden. Obwohl das Wissen um die Bedeutung unbewusster Prozesse zunimmt, wird Intuition weiterhin im privaten Bereich verortet und ist ein eher spirituell oder populärwissenschaftlich betrachtetes Thema.
Geleitet von der These, dass Intuition eine häufig verwendete aber wenig anerkannte Ressource bei der Bewältigung professioneller Anforderungen ist, stellt die vorliegende Master-Thesis eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Intuition dar. Untersucht wird, in welchem Verhältnis Intuition und Professionalität zueinander stehen. Dabei werden die unterschiedlichen Qualitäten von Intuition herausgestellt und ihr wissenschaftlich sehr diffus erscheinendes Bild in eine greifbare Struktur gebracht.
Die Untersuchung zeigt, dass Intuition eine wesentliche Methode zur Sicherung der Qualität und Handlungskompetenz professioneller Arbeit darstellt, sich ihr Professionalisierungsprozess jedoch noch im Anfangsstadium befindet. Als Ausblick wird ihre enge Verknüpfung mit den Inhalten und Handlungsweisen Sozialer Arbeit angeführt, wodurch diese prädestiniert für die Stärkung einer wissenschaftsbasierten professionellen Intuition ist.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2017
Band 21 (2016) von Angela Kazinaki
Demenzdörfer sind eine in Deutschland neue und bislang einmalig umgesetzte Wohnform von Menschen mit dementiellen Erkrankungen, die ihren Ursprung in einem niederländischen Modellprojekt hat. Aufgrund der kurzen Zeit, in der diese Wohnform in der BRD existiert liegen hierzu bislang keine nennenswerten Untersuchungen vor. Die vorliegende Arbeit stellt insofern eine erste Untersuchung dar, in der auf der Grundlage von schriftlichen Materialien und einem Gespräch mit der Leitung des Demenzdorfes Tönebön in Hameln die Lebensqualität von Menschen in Demenzdörfern analysiert wurde.
Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland wird die Zahl der Menschen, die an dementiellen Veränderungen erkranken in den nächsten Jahrzenten enorm steigen. Viele Bereiche, u.a. Gesundheitssystem werden sich diesem Prozess anpassen müssen. Wohnformen älterer Menschen verändern sich bereits und passen sich dem Wandel an. Dabei stellt sich nicht zuletzt für Angehörige die Frage, welche Wohnform den idealen Lebensmittelpunkt für dementiell Erkrankte bietet. Diese Frage wird in der Arbeit mit der Analysekategorie Lebensqualität untersucht. Lebensqualität ist ein multidimensionales Konstrukt, mit dem verschiedene Dimensionen in Wechselwirkung und Abhängigkeit zueinander betrachtet werden können: u.a. Wohnen, Gesundheit und soziale Netzwerke. Diese werden mit Symptomen und vor allem Behandlungs- und Umgangsweisen mit dementiell Erkrankten in Beziehung gesetzt, um die Frage, ob und wie das Leben in Demenzdörfern zur Steigerung (oder Minderung) von Lebensqualität beitragen kann, zu beantworten.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2016
Band 20 (2015) von Julia Beermann und Franziska Hartmann
Unter Einbezug sozialräumlicher Ressourcen werden in der vorliegenden Arbeit sexualpädagogische Möglichkeiten für Schulen aus dem Landkreis Holzminden aufgezeigt. Mithilfe von Methoden qualitativer Forschung werden Informationen zur aktuellen Umsetzung sexualpädagogischer Arbeit an Schulen aus unterschiedlichen Bundesländern erhoben. Auf Grundlage dieser Ergebnisse und unter Einbezug theoretischer Kenntnisse wird eine Empfehlung für Schulen im Landkreis Holzminden erarbeitet, in welcher sexualpädagogische Möglichkeiten sowie bestehende Ressourcen des Landkreises gebündelt sind.
Das Ziel der Bemühungen besteht darin, zu einer nachhaltigen Gestaltung der sexualpädagogischen Arbeit im Kontext Schule anzuregen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2015
Band 19 (2015) von Franka Riemann
Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland sollte jeder Mensch mit Behinderung die Möglichkeit haben selbst zu entscheiden wo, wie und mit wem er leben möchte. Obwohl der Wunsch nach einer eigenen Wohnung bei den meisten Menschen mit geistiger Behinderung ausgeprägt ist, wohnen sie jedoch zumeist in institutionellen Wohneinrichtungen. Die Ursachen hierfür sind u. a. in den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie einem Mangel an Angeboten, welche im Sinne von Empowerment und Inklusion die Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung im Bereich Wohnen stärken, zu sehen. Eine Möglichkeit diese Versorgungslücke zu schließen, ist die Etablierung neuer Unternehmen, welche selbstbestimmte Wohnangebote für Menschen mit geistiger Behinderung anbieten. Anhand eines Businessplans soll in dieser Arbeit gezeigt werden, wie eine mögliche Selbstständigkeit in diesem Bereich aussehen kann und welche Aspekte zu bedenken sind, um ein erfolgsversprechendes Angebot aufzubauen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2015
Band 18 (2013) von Caroline Maas
Die vorliegende Arbeit dient der Annäherung an das Thema „Kinderarmut im Landkreis Holzminden“ für sozialplanerische Zwecke mit statistischen Methoden. Die Verteilung und Zusammensetzung von Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Holzminden werden untersucht und mit Hilfe des Geoinformationssystems ArcGIS dargestellt. Die Betrachtungen werden erweitert um Informationen zur Gesundheit von Kindern anhand der Ergebnisse von Schuleingangsuntersuchungen. Weiterhin werden die Daten ergänzt um Informationen über die regionale Verteilung von Leistungen nach dem Bildungspaket des Bundes.
Die Schlussfolgerungen beinhalten Ideenskizzen zur Entwicklung von Maßnahmen, mit denen der Landkreis Holzminden dem Phänomen „Kinderarmut“ begegnen kann.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2013
Band 17 (2013) von Barbara Schäuble und Swantje Schametat-Penke
An der HAWK in Holzminden wird im Bereich Soziale Arbeit eine intensive Ausbildung in praktischen Forschungskompetenzen angeboten. Viele der entstehenden interessanten Forschungsarbeiten bleiben jedoch in der Hochschule selbst und in der Öffentlichkeit unbekannt. Das vorliegende Buch präsentiert drei Forschungsarbeiten von Studierenden aus dem 3. Bachelor Studiensemester und einen einführenden Beitrag zum Lehren und Lernen von Forschung. Erste seminaristische Forschungsarbeiten entsprechen selbstverständlich nicht der Detailgenauigkeit von Forschungsprojekten mit guter zeitlicher und personeller Ausstattung. Sie sind als Ergebnisse enormer studentischer Neugier und Anstrengung und als Anregung für weitere Forschungstätigkeit zu verstehen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2013
Band 15 (2012) von Kira Franziska Block
Die Zahl psychisch erkrankter sowie suchtabhängiger Menschen in Deutschland ist alarmierend hoch. Lässt sich eine Erweiterung der psychiatrischen Versorgungsstruktur zwar durchaus feststellen, ist hiermit die Frage eines differenzierten, inklusionsfördernden Hilfesystems nicht eindeutig beantwortet. In dieser Arbeit beschäftigt sich die Autorin -fernab von den bekannten stationären, teilstationären und/oder ambulanten Angeboten- mit einer neuen Form der Unterstützung. Dem Leben in Gastfamilien. Ist in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern die Verknüpfung von psychiatrischen Hilfen mit der direkten Lebenswelt der Betroffenen und darin enthaltenden sozialen Systemen schon als geschätzte Hilfeform etabliert, kann in Niedersachsen keine derartige Wandlung festgestellt werden. Anhand einer kritischen Analyse stellt die Autorin Aufgaben, Ziele, Chancen und Risiken der genannten neuen Wohnform dar und untersucht anschließend mögliche Anknüpfungspunkte für den Landkreis Holzminden sowie dem damit verbundenen Bundesland Niedersachsen. Die gesamte Arbeit wird durch die Idee eines Beitrags zur aktuellen Inklusionsdebatte geleitet.
mbv Mensch und Buch Verlag (2012)
Band 14 (2011) von Sina Klaffer
Die Biografien von Frauen aus europäischen Drittstaaten, die von sexueller Ausbeutung in Deutschland betroffen sind, beinhalten viele vergangene sowie gegenwärtige negative Erfahrungen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Zeit nach der Befreiung aus dem Menschenhandelsverhältnis. Hier steht in den meisten Fällen die Frage im Vordergrund, ob eine Rückkehr ins Heimatland oder der Verbleib in Deutschland für die Strafverfolgung die zukünftige Biografie weiter beeinflussen wird. Das Ziel der Arbeit ist herauszustellen, ob in diesem Zeitraum den Bedürfnissen der Frauen entsprechend vorgegangen wird. Weiter wird geklärt, wie sich der persönliche, rechtliche und institutionelle Weg nach der sexuellen Ausbeutung gestaltet und welche Hilfs- sowie Unterstützungsmöglichkeiten beteiligte Einrichtungen zur Verfügung stellen. Dabei steht die Zeit vor und während der Rolle als Zeugin für die Strafverfolgung der TäterInnen im Fokus. Auch die Bedeutung der Sozialen Arbeit wird aufgegriffen. Durch den Einsatz praxisnaher Literatur konnte aufgezeigt werden, dass den betroffenen Frauen eine minimal an den Bedürfnissen orientierte Behandlung nach der sexuellen Ausbeutung von den rechtlichen Instrumenten und den staatlichen Einrichtungen entgegen gebracht wird. Themen wie Menschenrechtsverletzungen, fragwürdige Ermessensentscheidungen, Zuständigkeitsfragen und Finanzierungsprobleme müssen in den zukünftigen Fokus genommen werden. Auch die Frage nach der Übernahme von gesellschaftlicher sowie staatlicher Verantwortung für die Frauen sollte die Praxis, die Politik und die Wissenschaft weiter beschäftigen. Dabei ist es von hoher Bedeutung, die Betroffenen für eine anerkennende, menschenwürdige sowie bedürfnisorientierte Vorgehensweise in den Prozess einzubeziehen. Die Frauen müssen Verantwortung zugesprochen bekommen und müssen aus der alleinigen Opferrolle heraustreten.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2011
Band 13 (2011) von Julika Jakupec
Die Autorin legt mit der vorliegenden Arbeit „Erlebnisgeragogik: Ein Konzeptentwurf zum Erlebnislernen ab dem dritten Lebensabschnitt“ eine theoretische Grundlage vor für die in der Forschung und Fachdiskussion bislang noch nicht beachtete Erlebnisgeragogik als Teil der sozialen Altenhilfe. Die Arbeit zeigt durch Betrachtung erlebnispädagogischer und geragogischer Fachliteratur, dass Erlebnisgeragogik sich fördernd auf das Leben von alten Menschen auswirken kann. Dabei wird, nach Darstellung erlebnispädagogischer und geragogischer Grundlagen, ein besonderer Fokus auf die Selbstbestimmung, die Erinnerung, die sozialen Netzwerke und die Ressourcen alter Menschen gelegt, woraus anschließend ein Konzept für Erlebnisgeragogik abgeleitet wird. Ferner beschreibt die Autorin Planung, Durchführung und Auswertung eines von ihr durchgeführten erlebnisgeragogischen Angebots und beleuchtet die Grenzen von Erlebnisgeragogik, die bspw. durch das defizitäre Altersbild in der Gesellschaft oder durch Demenz gesetzt werden. Auch auf die Bedeutung des Transfers des Gelernten in den Alltag und die dabei möglicherweise entstehenden Probleme wird eingegangen. Schlussfolgernd ergibt sich, dass Erlebnisgeragogik zur Förderung alter Menschen geeignet, wenn auch nicht die alleinige Problemlösung ist und zukünftig weiter überdacht, ausprobiert und letztendlich professionell angewandt werden sollte.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2011
Band 12 (2011) von Diana Fiedler
Mobile Jugendarbeit ist auch in ländlichen Räumen mit zahlreichen sozialstrukturellen, -politischen und -ökonomischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere die sich verschärfenden sicherheits- und ordnungspolitischen Entwicklungen und das traditionelle soziale Gefüge in ländlichen Räumen führen dazu, dass sich Mobile Jugendarbeit mit ordnungsrechtlichen Erwartungen auseinandersetzen muss. Werden diese nicht wenigstens in Ansätzen erfüllt, läuft sie Gefahr, nicht dauerhaft eingesetzt zu werden. Innerhalb dieses Spannungsverhältnisses kommt ihr eine besondere Rolle zu, in der sie sich als Lobbyistin für die Jugendlichen gegen ihre Verdrängung aus dem öffentlichen Raum einsetzen muss, sich dennoch aber nicht gänzlich den die Gesellschaft dominierenden Prozessen verweigern darf, da sie sonst ihre Einflusschancen vergibt. Ziel der Arbeit ist es, an Hand der analysierten Literatur das bisher fehlende, aber erforderliche spezifische Profil Mobiler Jugendarbeit in ländlichen Räumen zu entwickeln, das fachlichen Standards vor dem Hintergrund benannter Entwicklungen und Herausforderungen gerecht wird. Entsprechend liegt der konzeptionelle Schwerpunkt der Mobilen Jugendarbeit in der gemeinwesenorientierten Arbeit. An Hand von sieben Handlungsmaximen wird die entworfene Mobile Jugendarbeit praxisnah konkretisiert, bzw. mündet sie in konkrete Aufgabenbeschreibungen. Abschließend wird ein Ausblick auf Mobile JugendarbeiterInnen als AkteurInnen für ein nachhaltiges Gemeinwesen gegeben und damit der zukünftige Stellenwert des Arbeitsfeldes umrissen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2011
Band 11 (2011) von Alexandra Engel, Anke Kaschlik, Swantje Penke, Heike Stratmann-Berthold unter Mitarbeit von Antje Geißler
Eine empirische Studie aus Bevölkerungs- und Unternehmenssicht in der Region Holzminden
Die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume hängt wesentlich davon ab, ob auf der einen Seite die ansässigen Unternehmen ihren Fachkräftebedarf dauerhaft decken können und ob auf der anderen Seite ausreichend und nachfragegerechte Erwerbs- und Karrieremöglichkeiten für Frauen und Männern vorhanden sind. Im Zentrum der Studie standen die Ursachen von Fachkräftemangel, struktureller Arbeitslosigkeit und geringem Wohlstandsniveau in der Region Holzminden sowie Entwicklungschancen und Anforderungen an die regionale Entwicklungspolitik, die sich daraus ergeben.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, das positive regionale Entwicklungen in ländlichen Räumen durch eine Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit zu erzielen wären. Diese muss mit gezielten Angeboten - vor allem für junge Frauen - schon in sehr frühen Jahren ansetzen, um die Abwanderung Hochqualifizierter zu verhindern oder deren Rückwanderung zu begünstigen. Es geht also um Bildungsstrukturen vor allem für Hochqualifizierte, geschlechterreflektierte Berufsberatung und den frühen Dialog mit der Wirtschaft, um Angebote lebenslangen Lernens sowie weiterhin um die Verbesserung der Kindertagesbetreuung.
Die Chancen für die regionalen Unternehmen können deutlich verbessert werden, wenn die nachgefragten Kräfte passgerecht vor Ort qualifiziert und sozialversicherungspflichtige reguläre Arbeitsplätze mit mehr Teilzeitarbeit bereitgestellt werden. Dafür brauchen gerade die kleinen Unternehmen Unterstützung und sie müssen enge formelle oder informelle Netzwerke bilden.
Die Bindungen der Menschen an ihre Region müssen gestärkt werden. Dazu gehört es genau so, die Ressourcen und Potenziale der Region nach innen und außen zu kommunizieren, wie auch einen zielorientierten Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft über die regionale Entwicklung zu führen. Dieser Dialog muss offen geführt werden. Es muss um die Aufdeckung lokaler und regionaler Ressourcen gehen, dazu zählen Infrastrukturen ebenso wie Schulabgänger mit Vermittlungsproblemen oder familiäre Arbeitsteilungsmodelle. Wichtig ist, dass der Dialog in konkreten Maßnahmen mündet und diese dann auch umgesetzt werden.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2011
Band 10 (2010) von Jennifer Spangehl
Schlagen, treten, niedermachen – das Phänomen der Mädchengewalt. Von der Gesellschaft tabuisiert und laut Medien der neue „Dämon“ der Sozialen Arbeit. Sowohl quantitative als auch qualitative Studien belegen zwar die zahlenmäßige Dominanz männlicher Gewalttäter, dennoch nimmt die Anzahl gewaltbereiter Mädchen und junger Frauen auffällig zu. Somit kann in Bezug auf Jugendgewalt nicht mehr ausschließlich von Jungengewalt die Rede sein.
Im Bewusstsein eben dieser ansteigenden Gewaltdelikte und der These, dass Mädchen massive körperliche Gewalt ausüben, besteht das Anliegen dieser Arbeit darin, anhand einer Praxisstudie zu einem mädchenspezifischen Coolness-Training darzustellen, warum weibliche, gewalttätige Mädchen spezielle, auf ihr Geschlecht zugeschnittene Programme der Gewaltprävention benötigen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2010
Band 9 (2010) Magdalena König
Die Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe stellt hohe Anforderungen an Fachkräfte; eine gute Ausbildung und persönliche Ressourcen bilden die Grundlage für die Tätigkeit in der Jugendhilfe. Im Vordergrund dieser empirischen Arbeit steht der Umgang mit Kompetenzen in der Praxis: Wie gehen Fachkräfte mit der Frage des kompetenzenorientierten und somit ressourcenorientierten Arbeitens um? Welche Kompetenzen beschreiben Fachkräfte als notwendig für ihren Berufsalltag, vor welche Anforderungen sehen sie sich gestellt?
Mit dieser Arbeit soll zur Transparenz der Kompetenzen von ErzieherInnen und SozialpädagogInnen beigetragen werden, weiterhin wird der (vielleicht ausbildungsspezifische) Blickwinkel auf die berufliche Praxis in der Jugendhilfe thematisiert.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2010
Band 8 (2010) von Oliver Mitzkat
Dem Engagement für Menschen mit Demenz kommt zunehmende Bedeutung zu und es stellt sich die Frage, wie die Engagierten Sinn, Anerkennung und Freude in ihrer Arbeit finden können. Weil Demenzkranke ihre intellektuellen Fähigkeiten verlieren, nicht jedoch ihre emotionale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit, sind es insbesondere hohe Kompetenzen in emotionaler Kommunikation, welche die Arbeit mit Betroffenen sehr gewinnbringend gestalten können. Motivierte Freiwillige müssen aber auch auf ihren Dienst vorbereitet werden. Sie benötigen professionelle Anleitung, Anerkennung und Wertschätzung vonseiten des Fachpersonals. Die Arbeit von Oliver Mitzkat liefert dafür Belege.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2010
Band 7 (2010) von Johanna Moos
Alkoholabhängigkeit ist eines der größten Suchtprobleme in Deutschland. Oftmals führt diese Krankheit zu erheblichen körperlichen, seelischen oder sozialen Schäden, denen ein starkes Hilfesystem entgegenwirken muss. Johanna Moos legt eine differenzierte Darstellung des Anforderungsprofils für die Suchtkrankenhilfe in Deutschland vor. Die Autorin erörtert, welche Aufgaben und Ziele die vorhandenen Hilfeinstanzen verfolgen, welche Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem gestellt werden und untersucht am Beispiel des Landkreises Holzminden die Versorgungsstrukturen alkholkranker Menschen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2010
Band 6 (2009) von Swantje Penke
In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben? Soll es eine Gesellschaft sein, in der die Aktivierungspolitik von Hartz IV, weltweiter Neoliberalismus und Globalisierung zu Konkurrenzdenken, Leistungsdruck, Ausgrenzung führen? In der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter fremdbestimmt und nach wirtschaftlichem Prinzipien Fälle abarbeiten und sich von einem 6-Monats-Vertrag zum nächsten hangeln?
Dies sind einige der Fragen, die Kritische Soziale Arbeit stellt und die deutlich machen, dass heute der beste Tag ist, um angesichts prekärer gesellschaftlicher Rahmenbedingungen aktiv zu werden. Die Autorin beschreibt, welchen historischen und theoretischen Rahmen Kritische Soziale Arbeit hat, welche Praxismodelle und Handlungsoptionen für Kritische Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen existieren und was jede/jeder heute selbst tun kann, um mitzubestimmen, in welcher Gesellschaft wir leben.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2009
Band 5 (2008) von Rosalia Helbig / Anna Lena Ruppel
„Um ein Kind zu erziehen, braucht man ein ganzes Dorf“ sagt ein afrikanisches Sprichwort. „Um einen Hilfeplan zu erstellen, braucht man die aktive Mithilfe der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, sagen Rosalia Helbig und Anna Lena Ruppel in ihrem Buch. Die Autorinnen beschreiben, wie es speziell in der Jugendhilfe gelingen kann, alle Beteiligten in einen lebendigen Prozess mitzunehmen.
Rosalia Helbig stellt das niederländische Modell Family Group Conference vor. Die ressourcenorientierte Methode stärkt die Selbstverantwortung der Familie in der Hilfeplanung und beteiligt das soziale Netzwerkes der Kinder, Jugendlichen und Eltern aktiv am Hilfeprozess.
Anna Lena Ruppel stellt die aktive Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an der Hilfeplanung als Intervention der öffentlichen Jugendhilfe gemäß § 8 SGB VIII dar. Sie zeichnet aktuelle Diskussionslinien nach, geht auf verschiedene Modelle und Formen der Partizipation ein und entwickelt ein partizipationsförderndes Hilfeplanverfahren.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2008
Band 4 (2008) von Kerstin Neu
Die Autorin gibt in ihrer Untersuchung einen Überblick über wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Kindesvernachlässigung und zeigt an einem Praxisbeispiel Möglichkeiten präventiver Arbeit in diesem sensiblen Bereich auf.
Das Thema Kinderschutz findet in den Schlagzeilen immer dann keine Erwähnung, wenn bei einem öffentlich gewordenen Fall die TäterInnen identifiziert und die vermeintlich (Mit-) Schuldigen (z. B. Jugendamt oder andere Behörden) benannt worden sind. Dieses Phänomen dient möglicherweise auch dazu, von dem unguten Gefühl eigener und/oder gesellschaftlicher Unzulänglichkeiten abzulenken.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2008
Band 3 (2007) von Barbara Burgdorf
„Häusliche Gewalt in heterosexuellen Beziehungen wird gemeinhin als Phänomen wahrgenommen, unter dem nur Frauen und Kinder zu leiden haben. Die Autorin analysiert Informationsmaterial und Dokumente des niedersächsischen Landtages und zeigt, wie häuslicher Gewalt als Gewalt gegen Frauen in der Öffentlichkeit inszeniert wird. Sie belegt mit Studien aus dem In- und Ausland, dass Männer in nahezu gleichem Umfang von häuslicher durch ihre Partnerin Gewalt betroffen sind, und dass die selektive Ausrichtung der psychosozialen Hilfen ausschließlich auf Frauen Männer benachteiligt und dem Grundsatz der Gleichbehandlung widerspricht.“
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2007
Band 2 (2006) von Stefan Slaby
Anliegen dieser Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 ist es, zu einem differenzierten Verständnis des gängigen Begriffes „Altersbilder“ beizutragen. Es gibt weder „das“ Altersbild, noch geht es darum „positive“ gegen „negative“ Bilder in Stellung zu bringen. So widmet sich die Arbeit in einem ersten Hauptteil ausgewählten wissenschaftlichen Zugängen (Medienanalyse, Stereotypenforschung und soziologische Erkenntnisse), um einzelne Einflussfaktoren auf die Konstruktion von Altersbildern einschätzen zu können.
Im zweiten Hauptteil wird auf die – bislang noch zu wenig beachtete – Bedeutung ethischer Reflexion eingegangen. Diese kann helfen, Alter(n) als wesentlichen und wertvollen Teil des Lebens bei sich und anderen anzunehmen und „produktiv“ zu interpretieren.
Wie aktuell die Auseinandersetzung mit den kollektiven wie individuellen Vorstellungen vom Alter(n) ist, wird auch an der Thematik des kommenden für 2010 angekündigten sechsten Altenberichts der Bundesregierung deutlich: „Altersbilder in der Gesellschaft“.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2006
Band 1 (2006) von Nina Matysek
Die Arbeit beschäftigt sich mit den besonderen viktimologischen Voraussetzungen des ländlichen Raumes. Zunächst sind allgemeine Forschungsergebnisse der Viktimologie skizziert, welche später mit den opferbezogenen Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik Holzmindens und den Ergebnissen einer Bevölkerungsbefragung der Kreisstadt Korbach verglichen werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse nutzt die Autorin, um dem ländlichen Raum entsprechende Vorschläge zur opferbezogenen Kriminalprävention zu machen.
mbvberlin Mensch und Buch Verlag 2006